Nachhaltigkeitsstrategie zur Umsetzung der UNO-Ziele auf Prüfstand
Der Bundesrat treibt die Nachhaltigkeitspolitik voran. Die UNO-Ziele der «Agenda 2030» werden mit einem Aktionsplan verfolgt.

Das Wichtigste in Kürze
- Der Bundesrat will mit einem Aktionsplan die Ziele der «Agenda 2030» in Angriff nehmen.
- Die Schwerpunkte sind die Nachhaltigkeit, das Klima und die Chancengleichheit.
- Bisher war die Nachhaltigkeitspolitik lediglich auf vier Jahre ausgerichtet.
«Nachhaltiger Konsum und nachhaltige Produktion», «Klima, Energie, Biodiversität» sowie «Chancengleichheit»: Diese drei Schwerpunktthemen schlägt der Bundesrat vor, um die UNO-Nachhaltigkeitsagenda umzusetzen. Mit einem Aktionsplan will er bald konkreter werden.
Die UNO-Mitgliedsstaaten verabschiedeten bereits im September 2015 in New York die «Agenda 2030». Darin enthalten sind 17 globale Ziele zur nachhaltigen Entwicklung, darunter der Kampf gegen Armut, Hunger und den Klimawandel. Sie lösten die um die Jahrtausendwende festgelegten Millenniumsziele ab, die 2015 ausliefen.
Der Bundesrat hat nun die «Strategie Nachhaltige Entwicklung 2030» in die Vernehmlassung geschickt. Damit sollen die UNO-Ziele in den nächsten zehn Jahren umgesetzt werden. Bisher war die Schweizer Nachhaltigkeitspolitik jeweils auf vier Jahre ausgelegt.
Weniger Nahrungsmittel sollen verschwendet werden
Nachhaltigkeit soll für alle Politikbereiche des Bundes eine wichtige Anforderung sein, wie der Bundesrat schreibt. Die Strategie lege Schwerpunkte fest, in denen für die Umsetzung der «Agenda 2030» ein besonderer Handlungs- und Abstimmungsbedarf bestehe.
So strebt der Bundesrat beispielsweise an, dass bis 2030 die Nahrungsmittelverschwendung pro Kopf halbiert wird. Der Anteil der Bevölkerung in der Schweiz, die unter der nationalen Armutsgrenze lebt, soll kleiner werden.

Weiter setzt sich der Bundesrat das Ziel, die Unternehmensverantwortung im In- und Ausland zu stärken. Die Treibhausgasemissionen sollen reduziert werden, der Ausbau von erneuerbaren Energien vorangetrieben und die biologische Vielfalt wiederhergestellt.
Die Strategie legt dar, wie die Wirtschaft, der Finanzmarkt, die Bildung, Forschung und Innovation die nachhaltige Entwicklung vorantreiben können.
Bildung und Gesundheit sind bereits auf Kurs
Die Vernehmlassung dauert bis am 18. Februar 2021. Danach wird der Bundesrat nach eigenen Angaben einen Aktionsplan verabschieden. Die Ziele und strategischen Stossrichtungen sollen anschliessend für die Jahre 2021-2023 zu konkretisiert werden.
«In den nächsten zehn Jahren braucht es Anstrengungen von allen, dass eine zukunftsfähige und gerechte Welt möglich ist. Diese soll im Einklang mit den natürlichen Lebensgrundlagen, in Wohlstand, Frieden und Partnerschaft sein», heisst es in der Strategie.
Bei einigen Zielen der «Agenda 2030» sei die Schweiz weit fortgeschritten. Sie verfüge beispielsweise über ein qualitativ hochstehendes Bildungssystem und eine gute Gesundheitsversorgung.