Im Juni schlossen das World Economic Forum WEF und die Vereinigten Nationen heimlich eine gemeinsame Partnerschaft ab. Nun wird aber Kritik laut.
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Klaus Schwab, Gründer WEF. (Archivbild) - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Das World Economic Forum und die Uno schlossen im Juni eine gemeinsame Partnerschaft ab.
  • Die NGO Public Eye nennt es einen «privaten Coup gegen den staatlichen Multilateralismus».
  • Ein Protestbrief hunderter Organisationen fordert die sofortige Aufkündigung des Vertrags.

Am 13. Juni dieses Jahres unterzeichneten das World Economic Forum (WEF) und die Uno ein «Strategic Partnership Framework». Sprich: Sie schlossen eine gemeinsame Partnerschaft ab – zwar still und heimlich. Die Öffentlichkeit bekam nichts mit – das Medienecho blieb klein bis inexistent.

Die Uno selber veröffentlichte nur ein Foto der Unterzeichnungszeremonie in New York. Das vierseitige Dokument ist lediglich auf der WEF-Website zu finden.

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Klaus Schwab (2. v. l., Gründer WEF) und UNO-Generalsekretär António Guterres (2. v. r.) beobachten Börge Brende (l.) und Amina Mohammed (r.) bei der Unterzeichnung des «Strategic Partnership Framework». - UN Photo/Manuel Elias

Laut den beiden Vertragsparteien soll dank einer engeren Zusammenarbeit die Umsetzung der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung beschleunigt werden. Behandelt werden die Themen Klimawandel, Gesundheit oder Gleichstellung.

Doch: Die Allianz steht heftig in der Kritik. Die NGO Public Eye spricht von einem «privaten Coup gegen den staatlichen Multilateralismus» und schlägt Alarm. Damit würde die Uno weiter ausgehöhlt werden und Konzerne bekämen «direkten Einfluss auf viele relevante Gremien und Programme».

Allianz mit WEF: Protestbrief an Guterres

Mit der Kritik steht Public Eye nicht allein da. Dass wirtschaftliche Akteure bei politischen Institutionen mitmischen, gefällt vielen Beobachtern ganz und gar nicht.

Über 40 internationale und hunderte nationale Organisationen sowie fast 30 Privatpersonen haben einen Protestbrief unterschrieben. Dieser richtet sich an Uno-Generalsekretär Antonio Guterres.

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Antonio Guterres, Generalsekretär der Vereinten Nationen, spricht im Uno-Hauptquartier auf einer Pressekonferenz im August 2019. - Keystone

Guterres wird in dem Schreiben aufgefordert, die Partnerschaft «mit jenen Akteuren, deren Aktivitäten die existentielle Krise unseres Planeten verschärft oder gar mit verursacht haben», sofort aufzukündigen.

Mitunterzeichnet haben neben Public Eye auch weitere Schweizer Organisationen wie Brot für alle oder Centre Europe Tiers Monde.

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