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Migros: Hafermilch verwirrt – Nur eine soll gesund sein

Kira Schilter
Kira Schilter

Bern,

Die Migros verkauft zwei Hafermilch-Produkte: gleiche Zutaten, fast gleiche Packung. Aber: komplett anderer Nutri-Score. Dafür gibt es eine einfache Erklärung.

Nutri-Score Hafermilch Migros
Nanu? Die exakt gleiche Hafermilch wird einmal mit einem Nutri-Score D bewertet und einmal mit einem B. - X / @noraron__

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Migros führt zwei Hafermilch-Packungen mit gleichen Zutaten und gleicher Beschriftung.
  • Aber: Die eine ist mit dem Nutri-Score B beschriftet, die andere mit einem D.
  • Dafür gibt es eine Erklärung.

Die Auswahl für Hafermilch in der Migros ist gross. Auch die Migros-Vegi-Marke «V-Love» mischt mit: Unter anderem bietet sie einen Hafer-Drink im «Barista»-Stil an. Also eine zum Aufschäumen für Latte-Macchiato & Co. Doch der Drink führt zu Verwirrung.

Eine Person postet ein Bild von zwei Hafer-Drink-Packungen auf der Kurznachrichtenplattform X. Auf der Rückseite stehen die gleichen Zutaten: Wasser und Hafermehl.

Die beiden Packungen sind vorne auch gleich angeschrieben: Es handelt sich also um das gleiche Produkt. Umso erstaunlicher: Die beiden Milchersatzprodukte sind mit unterschiedlichen Nutriscores angeschrieben. Eine soll also gesünder sein als die andere.

Die Person auf X fragt sich: «Warum sind diese beiden Produkte EXAKT gleich, aber das eine hat den Nutri-Score B und das andere ein D?»

Migros: Design der Verpackung wurde überarbeitet

Migros-Sprecherin Carmen Hefti erklärt gegenüber Nau.ch: «Der Artikel ist derselbe.»

Wenn es sich also um das gleiche Produkt handelt, wieso soll das eine gesünder sein als das andere? Hefti: «Seit letztem Jahr liegt dem Nutri-Score ein neuer Algorithmus zugrunde.»

Weiter: «Weil beim Bio Oat Drink das Design der Verpackung überarbeitet wurde, ist dort mittlerweile der neu berechnete Algorithmus zu sehen.» Das Bild zeige die Hafermilch also einmal in der neuen und einmal in der alten Verpackung. An der Rezeptur seien keine Änderungen vorgenommen worden.

Magst du Hafermilch?

Der Nutri-Score bewertet laut dem zuständigen Bundesamt, wie ausgewogen verarbeitete Lebensmittel sind. Er ist eine visuelle Darstellung davon, wie nährreich ein Produkt ist. A grün bedeutet ausgewogen, E rot das Gegenteil. Der Hafermilch-Drink der Migros schneidet mit orangem D im neuen Algorithmus deutlich schlechter ab als zuvor.

Kurios: Im selben Migros-Regal findet man auch eine gesündere Hafermilch: Der Alpro-Haferdrink hat einen Nutri-Score A, also der gesündeste. Die Zutaten sind gar nicht so verschieden – die Alpro-Hafermilch enthält lediglich noch mehr Calcium.

So oder so: Der Nutri-Score ist umstritten. Denn er zeigt nur das Profil für die Para­meter Zucker, Salz, Eiweiss, Fett­qualität und Ballast­stoffe an. Über Vitamine oder Mineralstoffe sagt er aber nichts aus.

Nutri-Score: Brennendes Thema im Bundeshaus

Über den Nutri-Score wird zurzeit auch im Bundeshaus diskutiert. Die Ständeratskommission für Wissenschaft, Bildung und Kultur (WBK-S) befürchtet, dass dadurch einige Lebensmittelhersteller benachteiligt werden.

So wird beispielsweise eine Coca-Cola Zero mit dem Buchstaben B bewertet, ein Apfelsaft hingegen mit einem C: wegen des Fruchtzuckers. Nach dem Ständerat hat im März auch der Nationalrat einen entsprechenden Vorstoss an die Regierung überwiesen.

Der Bundesrat argumentiert, dass der Nutri-Score der französischen Gesundheitsagentur gehöre – der Bund könne also nicht viel daran ändern.

Kommentare

User #3658 (nicht angemeldet)

,Der Nachwuchs bei unseren Milchkühen entsteht durch künstliche Besamung. Wer sich eine romantische Lovestory zwischen Kuh und Stier erhofft hat, muss ich leider enttäuschen. Die Zeugung ist ein steriler möglichst genau geplanter Vorgang und wird durch einen sogenannten Besamungstechniker (oder eine Besamungstechnikerin) durchgeführt. Dabei greift er mit der einen Hand (mit langem Handschuh) durch den Darm die Gebärmutter und mit der anderen Hand zirkelt er das Röhrchen vorsichtig via Scheide in die Gebärmutter rein. Wenn dies erfolgreich geklappt hat, stösst er mit einem Knopf das Sperma aus dem Röhrchen. Die Kosten einer künstlichen Besamung belaufen sich je nach Genetik zwischen 20.- bis 100.-zuzüglich 29.- für den Besuch und die Arbeit des Besamungstechnikers.‘ Quelle: IPSUISSE - Schweizer Milch ist ja soooooo unglaublich natürlich 🤡🤣

User #3736 (nicht angemeldet)

Hört endlich auf, Tiere zu quälen! Jeder kann eine Pflanzenmilch trinken, die Auswahl ist riesig. Milch ist die Nahrung für Babykühe, nicht für Menschen!

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