Mehr Subventionen für Zürcher Clubs stehen laut Mauch «im Raum»
Angesichts drohender Clubschliessungen in Zürich hat die SP-Stadtpräsidentin Corine Mauch in einem Interview die Kulturförderung der Stadt verteidigt.

Hinsichtlich der Schliessung von Zürcher Clubs hat SP-Stadtpräsidentin Corine Mauch in einem Interview mit dem «Tages-Anzeiger» die Verteilung von Fördergelder für Kulturinstitutionen verteidigt. Die Frage, ob es für Clubs mehr staatliche Unterstützung braucht, steht laut ihr im Raum.
«Solange die Clubs rentiert haben, hat sich die Subventionsfrage schlicht nicht gestellt», sagte Mauch in dem am Dienstag veröffentlichten Interview. Kürzlich schloss das Mascotte, zuvor schloss der Club Zukunft.
Heute würden Besucherinnen und Besucher in Clubs deutlich weniger konsumieren, sagte die Stadtpräsidentin. Die Stadt analysiere die Veränderung der Bedürfnisse je nach Altersgruppe. «Es gibt Clubbetreiber, die auch heute noch gar keine Subventionen wollen oder skeptisch sind», sagte Mauch, ohne Namen zu nennen.
Kulturförderung muss priorisiert werden
Grundsätzlich müsse die Stadt bei der Förderung von Institutionen priorisieren, sagte sie und fügte an: «Staatliche Kulturförderung ist dann gerechtfertigt, wenn die gebotene Kultur für die Vielfalt des Angebots wichtig ist, ohne Subventionen aber nicht oder nicht in genügend guter Qualität stattfinden kann.» Das könne ein Nischenangebot sei, aber auch ein Ort mit internationaler Ausstrahlung wie das Schauspielhaus.
Eine Institution, die sich laut Mauch in einem internationalen Umfeld bewegt, ist die Tonhalle. Wegen ihres Defizits will der Stadtrat der Tonhalle-Gesellschaft mit mehr Geld unterstützen, wie er im Mai bekanntgab. «Das Gesuch der Tonhalle haben wir sehr sorgfältig geprüft und auch externe Expertise eingeholt», sagte Mauch im Interview. Sie sitzt als Vertreterin der Stadt im Verwaltungsrat der Tonhalle-Gesellschaft.
Die Stadtpräsidentin wehrte sich im Interview dagegen, einzelne Kulturbereiche aufgrund ihrer Kosten gegeneinander auszuspielen. Andernfalls «verliert letztlich die Kultur als Ganzes und damit wir als Gesellschaft», sagte sie. In den letzten zehn Jahren habe die Stadt die Fördergelder der freien Szene zudem deutlich erhöht.