Subventionen

Bund kürzt Subventionen für Jugend + Sport um 20 Prozent

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Bern,

Der Bund kürzt ab nächstem Jahr die Subventionen für Jugend + Sport um 20 Prozent – trotz wachsendem Zulauf wegen Sparvorgaben des Bundesrates.

Jugend- und Sportförderung
Der Bund kürzt Jugend + Sport ab nächstem Jahr um 20 Prozent wegen Sparvorgaben trotz wachsendem Zulauf. (Archivbild) - Stadt Wil

Der Bund kürzt seine Subventionen für Jugend + Sport ab kommendem Jahr um 20 Prozent. Als Grund wird der wachsende Zulauf angegeben bei gleichzeitigen Sparvorgaben des Bundesrates. Über 680'000 Kinder und Jugendliche nehmen jährlich an Jugend + Sport-Kursen und -Lagern teil, in über 85 Sportarten.

Die Rekordzahlen und die Prognosen führten dazu, dass bei gleichbleibendem Kredit die Beiträge ab 2026 um 20 Prozent gekürzt werden müssten, hiess es in einer Mitteilung des Bundesamtes für Sport (Baspo) am Donnerstag. Partner wie Sportverbände und Kantone seien über die jüngsten Entwicklungen und die Prognosen informiert.

Das Parlament bewilligt jährlich einen Kredit für Jugend + Sport. Reiche dieser nicht aus, müssten die Subventionstarife gekürzt werden, damit kein Kreditdefizit entstehe, so das Baspo. Im Rekordjahr 2024 betrug der Kredit demnach rund 115 Millionen Franken, er wurde vollständig ausgeschöpft.

Bund kürzt Beiträge für alle Jugend + Sport-Organisationen gleichmässig

Die Beiträge werden für alle Organisationen von Jugend + Sport-Angeboten gleichmässig gekürzt, wie das Baspo der Nachrichtenagentur Keystone-SDA auf Anfrage erklärte. Sportvereine, Jugendorganisationen, Verbände, Schulen, Gemeinden, Kantone und Organisationen seien gleichermassen betroffen.

Kursorganisatoren werden demnach pro Teilnehmerin oder Teilnehmer und Stunde statt 1.30 Franken ab kommendem Jahr noch 1.04 Franken erhalten, Lagerorganisationen pro teilnehmende Person und Tag statt 16 Franken noch 12.80 Franken.

Welche Auswirkungen die Kürzungen des Bundes auf das Angebot von Jugend + Sport haben werden, sei schwer abzuschätzen, heisst es vom Bundesamt für Sport. Die Beiträge seien wichtig und substanziell. Andererseits seien viele Ehrenamtliche mit grossem Engagement im Einsatz, diese dürften Jugend + Sport weiter mittragen.

Es sei allerdings «denkbar, dass beispielsweise Lager durch die tieferen Beiträge nicht mehr durchgeführt werden», räumte das Baspo ein. Das Sportförderprogramm Jugend + Sport besteht seit 53 Jahren.

Sparmassnahmen gefährden Jugendsport und freiwilliges Engagement

Der Schweizerische Turnverband (STV) zeigte sich in einer Stellungnahme besorgt. Diese zusätzliche Sparmassnahme treffe den Jugendsport im Kern und gefährde das freiwillige Engagement, das ihn trage. Jugend + Sport stehe auch international für eine nachhaltige Nachwuchsförderung. Eine Studie belege: Wer früh Sport treibe, profitiere ein Leben lang – gesundheitlich, sozial und bildungsmässig.

Die Jugend + Sport-Gelder fliessen laut Turnverband direkt vom Bund an die Vereine – wirkungsvoll und ohne Umwege. Allein die STV-Sportarten erhalten demnach jährlich rund 14 Millionen Franken. Damit würden Trainings, Lager und die Ausbildung von Leitenden ermöglicht.

Eine Kürzung um 2,8 Millionen Franken hätte laut STV spürbare Folgen: höhere Kosten für Vereine und Eltern, erschwerter Zugang für Kinder, besonders in ländlichen Regionen. Die Chancengleichheit im Sport stehe auf dem Spiel, warnt der Turnverband. Eine nachhaltige Sportförderung dürfe nicht kurzfristigen Sparzielen zum Opfer fallen. Der Jugendsport brauche politische Unterstützung mehr denn je.

Die Kürzungen des Bundes treffen laut Jungwacht Blauring (Jubla) direkt die Lagerangebote für Kinder und Jugendliche und damit «einen zentralen Ort für ihre Entwicklung und soziale Teilhabe», wie es in einer Stellungnahme hiess.

10'000 Jugendliche beim Jugend + Sport Zeltlager in Wettingen

Allein über das vergangene Pfingstwochenende hätten 10'000 Kinder und Jugendliche am nationalen Zeltlager in Wettingen im Aargau teilgenommen. Das Lager – ebenso wie jährlich rund 450 regionale Jubla-Lager – wurde durch Jugend + Sport unterstützt.

Dank dieser Beiträge seien die Teilnahmekosten für Familien tief geblieben. Die geplanten Kürzungen würden die Lagerteilnahme verteuern – und sie für viele Familien mit knappem Budget unerschwinglich machen, warnt die Jungwacht Blauring. Schon jetzt gebe es viele Familien, die auf finanzielle Unterstützung angewiesen seien, damit ihre Kinder an den Lagern teilnehmen können.

Kommentare

User #3973 (nicht angemeldet)

Ja klar es wird wieder am falschen Ort gespart! Jammern das die Kinder sich Zuwenig bewegen und dann werden die Beiträgen im Sport gestrichen! Msn würde besser Gelder einsparen bei der einschleimerei EU oder anderen AusLänder. Oder man könnte wieder mal Geld vom Versteck in Amerika in die Bundeskasse investieren anstatt dort zulagern. Amerika galt mal als sicheren Wert für Geld heute sicherlich nicht mehr!

User #5160 (nicht angemeldet)

Bitte spart bei euch ihr überbezahlten Politiker !

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