Im Jahr 2020 verunfallten so viele Personen wie noch nie in den Schweizer Alpen. Insgesamt waren es 3471 Personen, 112 verunfallten beim Wandern tödlich.
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Eine Wandergruppe in den Alpen. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Insgesamt mussten 3471 Personen in den Schweizer Bergen gerettet werden.
  • Diese Zahl ist so hoch wie nie zuvor, so der Schweizer Alpen-Club SAC.
  • Auffallend sei vor allen Dingen die geringe Anzahl ausländischer Opfer.

3471 Personen sind im vergangenen Jahr in den Schweizer Alpen in eine Notlage geraten und mussten gerettet werden. Das sind so viele wie nie zuvor. 112 Menschen verunfallten beim Bergwandern tödlich, wie der Schweizer Alpen-Club SAC am Mittwoch mitteilte.

Das Bergnot- und Unfallgeschehen wurde auch von der Corona-Situation beeinflusst. Während des Lockdowns ab Mitte März riefen die Behörden und die Alpinverbände zum Verzicht auf bergsportliche Aktivitäten auf. Deshalb waren trotz ausgezeichneter meteorologischer Bedingungen vor allem auf Skitouren deutlich weniger Personen unterwegs. Die Folge war ein markanter Rückgang von Bergnot und Unfällen.

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Im Jahr 2020 mussten 3471 Personen in den Schweizer Alpen gerettet werden. - Keystone

Mit den Lockerungen ab Mitte Mai stiegen dagegen die Aktivitäten und damit auch die Notfall- und Unfallzahlen stark an. Von den 3471 Berggängerinnen und Berggänger, die in eine Notlage gerieten oder verunfallten (Vorjahr 2909), konnten 1172 gesund oder mit leichten Verletzungen gerettet werden.

Insgesamt 180 Todesfälle in den Bergen

Insgesamt verloren 180 Menschen ihr Leben in den Bergen, 47 von ihnen infolge einer Erkrankung, meist wegen eines Herz-Kreislaufproblems. 21 weitere Personen starben bei Sportarten wie Delta- und Gleitschirmfliegen, beim Base-Jumping und bei der Benutzung von Mountainbikes.

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Die meisten Unfälle passieren in den Sommermonaten beim Wandern und Velofahren. (Symbolbild) - Keystone

Beim Bergsport im engeren Sinn, bei dem kein Transportgerät verwendet wird, verunfallten 112 Berggängerinnen und Berggänger tödlich (Vorjahr 120). Auffallend ist der deutlich tiefere Anteil ausländischer Opfer im Vergleich zu den Vorjahren. Während dieser Anteil meistens markant über 40 Prozent lag, betrug er im letzten Jahr mit 30 tödlich verunfallten Personen 27 Prozent. Die Ursache ist laut SAC grösstenteils auf die Reisebeschränkungen zurückzuführen.

Beim Bergwandern gerieten insgesamt 1627 Personen (Vorjahr 1189) in eine Notlage. Vor allem im Frühling und Frühsommer sowie im Herbst zeigte sich gemäss SAC, dass auch einfache Bergwanderwege gefährlich werden, wenn schattige Wegabschnitte schneebedeckt oder vereist sind. 2020 gab es auf solchen Wegabschnitten besonders viele Unfälle, davon sechs tödliche.

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