Medianlohn stieg 2024 auf 7024 Franken – Frauen holen weiter auf
Der Lohnunterschied zwischen Männern und Frauen ist erneut geschrumpft. Trotzdem verdienen Frauen in Kaderpositionen noch deutlich weniger.

Das Wichtigste in Kürze
- Der Medianlohn in der Schweiz lag 2024 bei 7024 Franken pro Monat.
- Das Lohngefälle zwischen Männern und Frauen sank auf 8,4 Prozent.
- Tieflohnstellen konzentrieren sich auf Gastgewerbe, Detailhandel und Dienstleistungen.
Der Medianlohn in der Schweiz ist 2024 auf 7024 Franken pro Monat gestiegen. Gleichzeitig ist das geschlechterspezifische Lohngefälle weiter zurückgegangen, wie aus der aktuellen Lohnstrukturerhebung (LSE) des Bundesamts für Statistik hervorgeht.
Die tiefsten 10 Prozent der Arbeitnehmenden verdienten weniger als 4635 Franken pro Monat, die obersten 10 Prozent über 12’526 Franken. Knapp ein Drittel der Beschäftigten (32,6 Prozent) erhielt Boni – im Schnitt 11’967 Franken jährlich.
Frauen holen langsam auf
2024 lag der Lohnunterschied zwischen Frauen und Männern bei 8,4 Prozent – nach 9,5 Prozent im Jahr 2022.
Je höher die Position, desto grösser die Differenz: Frauen in Kaderpositionen verdienten durchschnittlich 10’077 Franken, Männer 11’715 Franken – ein Minus von 14 Prozent für die Frauen. Bei Stellen ohne Führungsverantwortung betrug der Unterschied 5,2 Prozent.
Zwischen 2008 und 2024 stiegen die Löhne der untersten 10 Prozent um 18,1 Prozent – etwas stärker als bei den obersten 10 Prozent (+16,8 %). Das Lohnwachstum in der Mitte fiel mit 15,4 Prozent am geringsten aus.
Tieflohnstellen konzentrieren sich auf bestimmte Branchen
Jede zehnte Vollzeitstelle (10,8 %) war 2024 eine Tieflohnstelle – definiert als Lohn unter 4683 Franken.
Besonders betroffen: persönliche Dienstleistungen (56,3 %), Beherbergung (48,7 %), Gastronomie (47,8 %) und Detailhandel (24,6 %). In Branchen wie Banken oder Versicherungen liegt der Anteil unter einem Prozent.
Am oberen Ende der Lohnskala stehen Tabakindustrie (14’304 Franken), Banken (10’723 Franken) und Pharma (10’159 Franken). Deutlich darunter: Gastronomie (4744 Franken), Beherbergung (4715 Franken) und persönliche Dienstleistungen (4496 Franken).
Mit Uni-Abschluss lag der Medianlohn bei 10’533 Franken, mit EFZ bei 6390 Franken. Entscheidend ist aber die berufliche Funktion: Uni-Absolventinnen und -Absolventen mit Führungsverantwortung kamen im Schnitt auf 14’409 Franken, ohne Verantwortung auf 8645 Franken.
Löhne unterscheiden sich auch je nach Aufenthaltsstatus
Bei Stellen mit Führungsverantwortung verdienten ausländische Arbeitskräfte mit B-Bewilligung im Schnitt mehr (13’090 Franken) als Schweizerinnen und Schweizer (10’989 Franken). Bei Stellen ohne Verantwortung war es umgekehrt.
In Zürich lag der Medianlohn bei 7502 Franken, im Tessin bei 5708 Franken. Besonders hohe Löhne verzeichneten Topverdiener in Zürich (über 13’970 Franken), während im Tessin die obersten 10 Prozent über 10’012 Franken kamen. Die tiefsten 10 Prozent verdienten im Tessin weniger als 3783 Franken.
Rund drei Viertel der Arbeitnehmenden erhielten einen 13. Monatslohn. Nur knapp 28 Prozent der Unternehmen verzichten ganz darauf.















