Das sind die Bilder zum Zibelegring!
Vor hunderten Gästen ehrten die Stadtschützen Bern und die Gilde der Zibelegringe dieses Jahr Antoinette Hunziker-Ebneter. Ein Anlass voller Berner Werte.

Der feierliche Akt am Zibelemärit gehört zu den Fixpunkten im Berner Jahreskalender: Wenn die Stadtschützen und die Gilde der Zibelegringe zur Ehrung einer herausragenden Persönlichkeit laden, versammelt sich Bern in seiner ganzen Vielfalt.
Rund 550 Gäste aus Wirtschaft, Politik und Gesellschaft verfolgten die traditionelle Zeremonie, bei der heuer Antoinette Hunziker-Ebneter zum Oberzibelegring gekürt wurde.

Urs Wälchli (ID Group AG) und Patrick Gasser (Kilchenmann AG). - Max Saladin
Im Zentrum des Anlasses stehen nicht nur Tradition und Festlichkeit, sondern auch die Werte, welche die Gilde hochhält: Kameradschaft, Freundschaft und die Verteidigung des liberal-demokratischen Rechtsstaates.
Mit der Übergabe des Patronats für eine Zibeliade übernimmt Antoinette Hunziker-Ebneter nun eine Rolle, die genau diese Grundhaltungen pflegt und weiterträgt.
Der Anlass würdigte zudem ihr langjähriges Engagement für eine verantwortungsbewusste Finanzwelt und ihr Wirken in sozialen Projekten wie der waterkiosk foundation.
Gleichzeitig bot er Raum für Austausch, Gespräche und den symbolischen Start ins Zibelemärit-Fieber. Was den neuen Oberzibelegring antreibt, verrät Antoinette Hunziker-Ebneter im Interview.

BärnerBär: Zuerst einmal herzliche Gratulation! Was bedeutet Ihnen diese Auszeichnung?
Antoinette Hunziker-Ebneter: Eine grosse Ehre und noch grössere Verbundenheit mit der Stadt Bern, in der ich seit 20 Jahren sinnvolle und spannende Aufgaben erfüllen darf.
BärnerBär: Mit dem Oberzibelegring wird Ihre Vorreiterrolle im Finanzmanagement mit Fokus auf Nachhaltigkeit gewürdigt. Warum ist diese so wichtig?
Hunziker-Ebneter: Geld bewegt die Welt, Gedanken zum Glück auch. Setzen wir finanzielle Ressourcen verantwortungsvoll ein, ob in Anlagen oder Krediten, stärken wir eine zukunftsfähige Wirtschaft, schaffen innovative Arbeitsplätze, schützen unsere natürlichen Lebensgrundlagen und fördern eine vielfältige Kultur.
BärnerBär: Sie waren oft Pionierin in männlich dominierten Bereichen. Was hat Sie geprägt?
Hunziker-Ebneter: Mein Credo ist, nicht auf Kosten künftiger Generationen zu leben. Ich möchte mit anderen dazu beitragen, unsere sozialen, ökologischen und finanziellen Grundlagen sinnvoll zu nutzen und die Lebensqualität für alle nachhaltig zu verbessern.
BärnerBär: Welche Werte leiten Sie heute?
Hunziker-Ebneter: Bei mir waren und sind es stets dieselben Werte, die ich lebe: Integrität, Respekt vor Mensch, Tier und Umwelt, Verantwortung, Nachhaltigkeit und Mut.
BärnerBär: Wenn Sie jungen Frauen am Anfang ihres Berufswegs einen Rat geben könnten?
Hunziker-Ebneter: Sie sollten den Mut haben, die eigenen Werte zu leben und die eigene Meinung klar zu vertreten. Und den Willen aufbringen, in jeder Situation ihr Bestes zu geben.
BärnerBär: Was ist die Stärke der Berner Wirt schaft?
Hunziker-Ebneter: Für mich liegt die Stärke der Berner Wirtschaft in der Branchenvielfalt, der Innovationskraft und der regionalen Zusammenarbeit. Im Kanton Bern sind weltweit führende Betriebe der Präzisionstechnologie und der Medizinaltechnik tätig, die auch Vorzeigeunternehmen bezüglich Forschung und Bildung sind. Und natürlich ist auch der Tourismus ein bedeutender Wirtschaftszweig.
Persönlich
Antoinette Hunziker-Ebneter wuchs in Wettingen auf, studierte Betriebswirtschaft und absolvierte die Swiss Banking School.
1995 wurde sie als erste Frau zur Chefin der Schweizer Börse ernannt und prägte die Einführung des elektronischen Handels.
Nach weiteren Führungsrollen im Finanzsektor gründete sie 2006 das auf nachhaltige Vermögensverwaltung spezialisierte Unternehmen Forma Futura Invest AG.
Heute ist sie Verwaltungsratspräsidentin der Berner Kantonalbank und zählt zu den prägendsten Stimmen für verantwortungsvolle und zukunftsgerichtete Finanzwirtschaft in der Schweiz.
BärnerBär: Und wo liegen Chancen und Herausforderungen?
Hunziker-Ebneter: Die grössten Chancen sehe ich in den nächsten Jahren in der Digitalisierung und der nachhaltigen Entwicklung in Richtung einer konsequenten Kreislaufwirtschaft.
Bezüglich Herausforderungen muss sich der Wirtschaftsstandort Bern mit Sachzwängen auseinandersetzen, die schweiz- oder gar weltweit auftreten. Dazu gehören der demografische Wandel mit dem Fachkräftemangel sowie die globalen Unsicherheiten mit dem Zollstreit als jüngstem Beispiel.
BärnerBär: Was verbinden Sie persönlich mit Bern?
Hunziker-Ebneter: Ich geniesse das Lebensgefühl hier: Viele freundliche, bodenständige, verlässliche Menschen, viel Offenheit, Kreativität, Innovation und Enthusiasmus. Ich denke, dass diese Stärken, gepaart mit bodenständiger Bescheidenheit, Vorbild für viele andere Menschen dieser Welt sein könnten und sollten.






















