Die bisherige Bilanz der Maskenpflicht im ÖV fällt laut verschiedenen Betreibern positiv aus. Die Disziplin sei auch bei steigenden Passagierzahlen sehr hoch.
Maskenpflicht Schweiz
Laut verschiedenen Betreibern ist die Disziplin bei der Maskenpflicht im öffentlichen Verkehr in der Schweiz nach wie vor sehr hoch. - sda - Keystone/dpa/Oliver Berg
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Akzeptanz der Maskenpflicht im ÖV ist bei einer Umfrage noch immer sehr hoch.
  • Laut den Zürcher Verkehrsbetrieben wirken sich die Masken positiv auf die Zahlen aus.
  • Trotzdem ist die Auslastung noch immer tiefer als im Vorjahr.

Egal ob im Zug, Bus oder auf dem Schiff: Seit Anfang Juli gilt im öffentlichen Verkehr in der Schweiz eine allgemeine Maskenpflicht. Wer sich nicht daran hält, muss mit einer Verweisung rechnen.

So weit kommt es aber nur in Ausnahmefällen. Selbst wenn jemand aufs Tragen einer Maske verzichtet, weisen andere Pendler nur selten darauf hin. Auch Mitarbeiter der jeweiligen Verkehrsbetriebe müssen die Masken-Ignoranten nur selten konfrontieren.

«Den klassischen Fall des Maskenverweigerers stellen wir praktisch nicht fest», heisst es auf Anfrage bei den Verkehrsbetrieben Zürich (VBZ). Fahrgäste ohne Maske würden häufig das Fahrzeug verlassen, wenn sie Kundenberater erblicken. Teilweise würden sich Fahrgäste auch gegenseitig mit Masken aushelfen.

Disziplin bleibt bei Maskenpflicht hoch

Die Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) führen dazu zwar keine Statistik, schreiben aber auf Anfrage, dass ihr Zugpersonal keine Auffälligkeiten zurückgemeldet habe. «Die Maskenpflicht ist und bleibt sehr hoch», meint ein Mediensprecher der SBB gegenüber Nau.ch.

Maskenpflicht Coronavirus
Das Tragen von Schutzmasken ist in allen öffentlichen Verkehrsmitteln in der Schweiz Pflicht. (Archivbild) - sda - KEYSTONE/GIAN EHRENZELLER

In Zürich werden die Zahlen etwas konkretisiert: «Wir haben weiterhin eine hohe Akzeptanz bei der Maskenpflicht. Besonders tagsüber liegt sie bei 98 %», so die VBZ. Lediglich in den späten Abendstunden sinke der Anteil etwas, wobei auch dann eine deutliche Mehrheit eine Maske tragen würde.

In der Ost- und Zentralschweiz zeigt sich ein ähnliches Bild. «Die Maskenpflicht ist akzeptiert und wird nach wie vor sehr gut umgesetzt», schreibt die Schweizerische Südostbahn. Seit das Tragen einer Schutzmaske im ÖV obligatorisch ist, sei es lediglich zu einem Einsatz der Bahnpolizei gekommen.

Steigende Passagierzahlen dank der Schutzmasken?

Und wie sieht es bei den Passagierzahlen aus? Während des Lockdowns wurden Bus, Tram, Zug & Co. praktisch komplett gemieden. Auch danach blieben die ÖV-Auslastungen tief.

Maskenpflicht öv
Ende Mai fällt die Homeoffice-Pflicht. Mit einem erhöhten Berufsverkehr rechnen die nationalen ÖV-Betriebe aber nicht. - Keystone

Mittlerweile scheint sich die Lage wieder etwas normalisiert zu haben. Die SBB melden, dass der Fernverkehr in der ersten Augustwoche im Vergleich zum Vorjahr eine Auslastung von 70 Prozent verzeichnete. Im Regionalverkehr seien es rund 75 Prozent gewesen.

Auch bei den VBZ würden die Passagierzahlen seit Aufhebung des Lockdowns kontinuierlich ansteigen. Konkret geht das Unternehmen von zwei Gründen aus. «Nebst der Einführung der Maskenpflicht hatte auch die Rückkehr zu einer ‹gewissen Normalität› positiven Einfluss auf die Zahlen.»

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