Kinderarzt beruhigt: Masken für Schüler unbedenklich

Schutzmasken im Schulalltag seien «ein Angriff auf die Menschenwürde», klagen rund 60 Luzerner Eltern. Sie prüfen, ob man eine Maskenpflicht an den Gymnasien auf dem Rechtsweg verhindern kann.

Denn die Masken würden auch die «körperliche und geistige Unversehrtheit, welche unsere Bundesverfassung gewährleistet» attackieren. Die Eltern wollen prüfen, ob der Strafbestand der Nötigung oder ein Fall von Amtsmissbrauch vorliege.

Für Christoph Berger, Leiter der Abteilung Infektiologie und Spitalhygiene am Kinderspital Zürich, eine Unverständlichkeit. «Wir leben im 2020 und mit dieser Corona-Pandemie.» Das Tragen einer Maske müsste also nachvollziehbar sein.

Berger betont, es gehe jetzt primär darum, einen Lockdown wie im April zu vermeiden. Jedoch müsse jeder Kanton oder jede Institution «das Risiko selbst abschätzen». Er verstehe aber, dass das Lernen und Arbeiten ohne Maske um einiges angenehmer sei.

«Wenn es im Klassenzimmer ohne Masken geht ist das natürlich viel angenehmer. Wenn die Vorgaben ohne Masken nicht umgesetzt werden können, dann braucht es Masken», betont der Arzt.

Wichtig sei vor allen Dingen, dass man sich an die vorgegebenen Schutzkonzepte der Schulen halte. Und sich natürlich so oder so auf die Abstandsregeln achte.

Der Luzerner Bildungsdirektor Marcel Schwerzmann rechtfertigte gegenüber dem SRF Regionaljournal: «Ein Angriff auf die Menschenwürde ist es mit Bestimmtheit nicht.» Ähnlich sieht das auch Berger.

«Viel Personal im Gesundheitsbereich arbeitet seit Monaten den ganzen Tag mit Schutzmasken. Und leisten weiterhin gute Arbeit», merkt er an. Dies auch noch nach einem langen Arbeitstag.

Daher versichert der Arzt: «Wenn es wirklich nötig ist, geht es sicher mit Maske. Ganz ohne Gesundheitsprobleme.»