Leuk VS genehmigt SpaceX-Antennen – Einsprecher kämpfen weiter
Leuk VS hat das SpaceX-Projekt genehmigt und die Einsprachen gegen die geplante Bodenstation mit 40 Antennen abgewiesen. Die Gegner wollen weiterkämpfen.

Das Wichtigste in Kürze
- Leuk VShat eine Starlink-Bodenstation mit 40 Antennen in Brentjong genehmigt.
- Die Einsprecher kämpfen weiter und haben ein Gesuch um aufschiebende Wirkung eingereicht.
- Damit soll zunächst ein vorzeitiger Baubeginn verhindert werden.
Die Gemeinde Leuk VS hat das SpaceX-Projekt von Elon Musk genehmigt. Sie hat Einsprachen von Einwohnerinnen und Einwohnern Leuks abgewiesen, die damit eine Bodenstation mit 40 Antennen verhindern wollten.
Gemäss einer Medienmitteilung des neu gegründeten Vereins «Schutz vor Satellitenstrahlung Region Leuk» vom Montagmittag sollen die Antennen auf dem Grundstück der Signalhorn AG in Brentjong oberhalb von Leuk-Stadt entstehen. Das sei ein Standort, an dem sich laut Verein gleichzeitig weitere Firmen darauf vorbereiten, Rechenzentren für Cloud-Dienste zu errichten.
Das Bürgerkomitee kündigte an, beim Staatsrat eine Beschwerde dagegen einzulegen, wie das Westschweizer Fernsehen RTS berichtete. In der Medienmitteilung wird das Co-Präsidium wie folgt zitiert: «Unsere Vereinigung und 25 weitere betroffene Personen haben am 28. November ein Schreiben des Gemeinderats erhalten, in dem die Ablehnung der Einsprachen erklärt wird».
In der Mitteilung erhob die Vereinsführung zudem schwere Vorwürfe gegen den Gemeinderat: Man habe trotz Anträgen keinen Zugang zu relevanten Unterlagen erhalten und es fehlten technische Angaben zur Strahlenbelastung. Deshalb habe der Verein beim Staatsrat ein Gesuch um aufschiebende Wirkung gestellt, um einen vorzeitigen Baubeginn zu verhindern. Parallel dazu werde die ausführliche Beschwerde gegen den positiven Bauentscheid vorbereitet.
Starlink-Angebot von 5 Millionen Menschen genutzt
Starlink ist ein Netzwerk von Satelliten in einer erdnahen Umlaufbahn. So können Internetverbindungen an Orten angeboten werden, die abgelegen sind oder über keine Kommunikationsinfrastruktur verfügen. SpaceX verfügt heute nach eigenen Angaben über mehr als 6750 Satelliten in der Umlaufbahn. Das Angebot werde von mehr als fünf Millionen Menschen weltweit genutzt.
Die 40 etwa 2,5 Meter hohen Kuppelantennen vom Typ LEO (Low Earth Orbit, niedrige Erdumlaufbahn), die in Leuk geplant sind, sollen die Elemente einer künftigen Bodenstation des Satellitennetzwerks Starlink bilden. Es würde sich dabei um eine der grössten Anlagen dieser Art in Europa handeln.

Die Gegnerschaft führte insbesondere ökologische Bedenken (Stromverbrauch, Lichtverschmutzung) und gesundheitliche Bedenken (elektromagnetische Strahlung) an.
Der Verein warnt zudem – ebenfalls in seiner Mitteilung – vor geopolitischen Risiken: Die Bodenstation sei Teil einer Infrastruktur, die bereits militärisch genutzt werde. Dadurch könnte Leuk im Konfliktfall strategisch ins Visier geraten; gleichzeitig hätten Schweizer Behörden keinen Zugriff auf die durch Starlink übertragenen Daten.
Starlink beantragt Funklizenz beim Bakom für Standort in Leuk VS
Das Unternehmen von Elon Musk hatte im Frühsommer beim Bundesamt für Kommunikation (Bakom) einen Antrag auf eine Funklizenz gestellt.
Auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA heisst es dort: «Am 9. Oktober hat das Bakom Starlink eine Funkversuchskonzession erteilt, die das Unternehmen berechtigt, das Frequenzspektrum zu Test- und Entwicklungszwecken zu nutzen.»

«Diese Konzession dient dazu, neue Anlagen, Technologien oder Funkkommunikationssysteme, für die die internationalen Normierungsarbeiten noch nicht abgeschlossen sind, unter realen Bedingungen zu testen.»
Eine reguläre Konzession könne erst erteilt werden, wenn die frequenzrechtlichen Grundlagen für Gateway-Verbindungen zu Satellitenkonstellationen in der Schweiz und in Europa definiert seien, teilte das Bakom weiter mit. Dies sei bei der Anlage in Leuk noch nicht der Fall.












