Lesbische Paare fordern Zugang zu Samenspenden
In der Schweiz erhalten homosexuelle Frauen keinen Zugang zu Samenspenden. Auf dem Bärenplatz in Bern wurde heute für eine Veränderung demonstriert.

Das Wichtigste in Kürze
- Heute Donnerstag haben zwischen 50 und 100 Menschen auf dem Berner Bärenplatz demonstriert
- Sie fordern, dass homosexuelle Frauen der Schweiz Zugang zu Samenspenden erhalten.
Lesbische Frauen sollen Zugang zur Fortpflanzungsmedizin erhalten: Dafür haben am Donnerstag zwischen 50 und 100 Menschen auf dem Berner Bärenplatz demonstriert. Sie folgten einem Aufruf des Dachverbandes Regenbogenfamilien und mehrerer weiterer Organisationen.
Für lesbische Paare sei die Samenspende von grosser Bedeutung, betonten die Demonstrierenden. Sie sollte gleichzeitig mit der Einführung der «Ehe für alle» zugelassen werden. Dafür brauche es – entgegen der Meinung des Bundesrats – keine Verfassungsänderung.

Im Ausland möglich
In vielen europäischen Ländern sei die Samenspende für Lesben erlaubt. In der Schweiz wohnhafte lesbische Paare machten daher zunehmend Gebrauch von der Möglichkeit, Kinder durch eine Samenspende im Ausland zu zeugen. Die damit verbundenen Nachteile liessen sich verhindern, wenn die Samenspende in der Schweiz zugelassen würde.
Mit der Öffnung der Ehe für homosexuelle Paare befasst sich zurzeit die Rechtskommission des Nationalrats. Die Fortpflanzungsmedizin soll diesen Paaren aber vorerst verwehrt bleiben. Am Donnerstag wollte sich die Kommission erneut mit dem Thema befassen. Über das Ergebnis ihrer Beratung will sie am Freitag informieren.