Laut Umfrage: Verkehr beschäftigt Schweizer Bevölkerung sehr stark
Die Schweiz diskutiert über Verkehr und Mobilität – eine Umfrage zeigt überraschende Ergebnisse.

Das Thema Verkehr beschäftigt die Schweizer Bevölkerung. 89 Prozent der Befragten haben in einer repräsentativen Umfrage des Forschungsinstituts gfs.bern angegeben, dass sie dieses Thema sehr oder eher interessiert. Das ist der höchste Wert seit Beginn der gfs.bern-Umfragen zu diesem Thema im Jahr 2005.
Wie aus den am Samstag veröffentlichten Umfrage-Resultaten hervorgeht, bewertet die Schweizer Bevölkerung den Verkehr überwiegend neutral bis positiv: 36 Prozent sehen mehr Vorteile, 41 Prozent ein ausgewogenes Verhältnis von Vor- und Nachteilen. Männer und ältere Personen betonen Vorteile häufiger.
Allerdings werden Umweltbelastung, Klimawirkung und Lärmentwicklung ebenfalls klar mehrheitlich kritisch mit dem motorisierten Verkehr in Verbindung gebracht.
Vier «Mobilitätstypen» identifiziert
gfs.bern hat vier «Mobilitätstypen» ausgemacht: «Komfortorientierte Automobilist:innen» (30 Prozent der Bevölkerung). Sie nutzen das Auto intensiv, lehnen Einschränkungen ihrer Mobilität weitgehend ab und befürworten klar den Ausbau des Strassennetzes.
«Bedachte Realist:innen» (26 Prozent) zeigen sich grundsätzlich offen für ökologische Anliegen, sprechen sich aber häufiger als andere Gruppen für gezielten Infrastrukturausbau aus. «Konsensorientierte Umweltschützer:innen» (25 Prozent) legen Wert auf Klimaschutz, bringen aber Verständnis für Autofahrende auf und bevorzugen zurückhaltende Ausbaustrategien.
Die «engagierten Klimabewussten» (19 Prozent) sind stark umweltorientiert, bereit zu persönlichen Einschränkungen und lehnen den Ausbau des Strassennetzes mehrheitlich ab. Befragt wurde im Rahmen des elften so genannten «Mobilitätsmonitors» 1002 Stimmberechtigten aus allen Sprachregionen.
«auto-schweiz» gibt Umfrage in Auftrag
In Auftrag gab die Umfrage die Vereinigung Schweizer Automobil-Importeure «auto-schweiz». Sie betonte am Samstag in einer Mitteilung zu den Umfrageresultaten, dass laut gfs.bern die Bevölkerung die finanzielle Belastung durch die Mobilität als «eher hoch» bezeichnet. «Mobilität soll ihrer Meinung nach sicher nicht teurer werden», heisst es in der gfs.bern-Zusammenfassung.