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Landesweit laufen Pilotversuche mit legaler Cannabis-Abgabe

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Bern,

In der Schweiz werden legale Cannabis-Abgaben nicht nur in Zürich, sondern seit über zwei Jahren auch in Basel, Genf, Bern, Biel und Lausanne getestet.

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Seit über zwei Jahren wird die legale Cannabis-Abgabe unter anderem in Basel, dann in Genf, Bern, Biel und Lausanne getestet. (Archivbild) - dpa

In Zürich laufen zwar die grössten Schweizer Cannabis-Pilotprojekte. Es sind aber nicht die einzigen in der Schweiz und auch nicht die ersten. Seit über zwei Jahren wird die legale Cannabis-Abgabe unter anderem in Basel, dann in Genf, Bern, Biel und Lausanne getestet.

Parallel zur Cannabis-Studie «Züri Can» der Stadt Zürich nehmen seit Mai 2024 mehrere tausend Menschen aus dem Kanton an der landesweit grössten Cannabis-Studie teil. Gefragt sind laut dem durchführenden Verein vor allem Produkte mit einem schwachen THC-Gehalt von fünf bis neun Prozent.

Im Kanton Basel-Stadt startete das Pilotprojekt «Weed Care» bereits Ende Januar 2023. Im Kanton Basel-Landschaft befinden sich spezialisierte Fachgeschäfte in Allschwil und Liestal. Das «Grashaus Projects» steht unter Federführung des Schweizer Instituts für Sucht- und Gesundheitsforschung.

Kantonale und kommunale Behörden sind im Gegensatz zu anderen Pilotversuchen nicht direkt beteiligt, wie die Gesundheitsdirektion auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA schreibt. Bewilligung und Aufsicht sowie Information der Öffentlichkeit erfolgen über das Bundesamt für Gesundheit (BAG).

Studie: Legales Cannabis verbessert psychische Gesundheit

Die Studie zeige «vielversprechende Entwicklungen im Bereich der Schadensminderung» und bestätige «das Interesse der Konsumierenden an einer legalen Regulierung», hiess es in einer Zwischenbilanz im März dieses Jahres. Den rund 300 Kifferinnen und Kiffern, die im Rahmen der Studie im Kanton Basel-Stadt legal Cannabis bezogen, ging es demnach psychisch besser als vor dem Start der Studie.

In den Städten Bern und Biel wird für die Studie «Script» (Safer Cannabis Research In Pharmacies randomized controlled Trial) seit Herbst 2023 Cannabis verkauft. Das BAG hatte dem Versuch grünes Licht erteilt. Die Stadt Luzern folgte Mitte 2024.

Für «Script» war die Rekrutierung von rund tausend Teilnehmerinnen und Teilnehmern geplant. Diese können Cannabisprodukte, die speziell für die Studie hergestellt wurden, in ausgewählten Apotheken beziehen.

Im Kanton Graubünden wiederum soll eine Cannabisabgabe künftig via Versand erfolgen, wie die Firma Astrasana Holding AG auf Anfrage mitteilte. Das vorgesehene Pilotprojekt ist demnach aktuell hängig beim BAG. Die Bündner Hauptstadt Chur hat der Umsetzung laut Stadtrat Patrik Degiacomi zugestimmt. Chur selbst übernahm keine aktive Rolle, der Stadtrat hatte aber keine Einwände.

St. Gallen plant Pilotversuch für legale Cannabis-Abgabe

Im Kanton St. Gallen wird ebenfalls noch kein Cannabis legal abgegeben. Zurzeit ist ein Gesuch zum «Pilotversuch Cannabis Research St. Gallen» beim BAG hängig.

In der Romandie laufen Cannabis-Pilotprojekte in Genf und in der Waadt. Die Genfer «Cannabinothèque» wurde im Dezember 2023 in Vernier eröffnet, geleitet von der Organisation ChanGE. Laut der Zeitung «Le Courrier» waren im Juli 1335 Personen für die 1500 Plätze angemeldet.

Das vor zwei Jahren in Lausanne gestartete Cann-L-Pilotprojekt zählte nach einem Jahr rund 1200 Teilnehmer. Dies entspricht einem jährlichen Marktanteil von einer Million Franken, der nach Angaben der Stadt dem illegalen Handel entgeht.

Die Kantone Tessin, Aargau, Thurgau Appenzell Ausserrhoden und Glarus nehmen an den Versuchen nicht teil. Die Thurgauer Kantonsbehörden stellen sich gegen eine Cannabis-Legalisierung.

Kommentare

User #9576 (nicht angemeldet)

Das einfache Volk muss eben benebelt werden. Hehehe. LOL.

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