Letzte Woche wütete ein heftiger Sturm in La Chaux-de-Fonds NE. Viele Menschen verloren dadurch ihr Zuhause. Betrüger wollen daraus nun Profit schlagen.
Handwerker
Ein Handwerker trägt einen Hammer an seinem Holster. (Symbolbild) - Pexels

Das Wichtigste in Kürze

  • Letzte Woche zerstörte ein Sturm in La Chaux-de-Fonds zahlreiche Gebäude.
  • Jetzt geben sich Betrüger als Handwerker aus und verlangen Geld im Voraus.
  • Zudem werden herumliegende Metalle von der Strasse gestohlen.
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Das schwere Unwetter von letzter Woche in La Chaux-de-Fonds beschädigte 4500 Häuser. Das sind 64 Prozent aller Gebäude in der Gemeinde. Die Aufräumarbeiten sind in vollem Gange.

Viele Unternehmer bieten nun ihre Dienste für Aufräumarbeiten oder Reparaturen an, auch die Armee. Allerdings: Bei einigen Handwerkern handelt es sich nicht um Helfer, sondern um schamlose Betrüger.

30 Anzeigen wegen Fake-Handwerkern

Die Neuenburger Polizei hat bereits 30 Anzeigen wegen Scheinunternehmern erhalten. Die Dunkelziffer liege bestimmt höher, wie Christian Jeanmonod zu Nau.ch sagt.

Mithilfe von Warn-Aufrufen will die Polizei die Bevölkerung vor den Betrügern warnen, denn bis jetzt wurde noch niemand festgenommen.

Weitere Betrüger haben es auf Wert-Materialien abgesehen. Vier Fälle von unrechtmässiger Aneignung seien gemeldet worden. Die Täter sammelten herumliegendes Metall von der Strasse ein, insbesondere Kupfer.

Betrüger sind äusserst dreist

Wie die Betrüger vorgehen, erzählte kürzlich Anwohnerin Katia Droz bei «RTS». Plötzlich seien solche falschen Handwerker vor der Tür gestanden.

«Sie sind direkt auf unser Dach gestiegen, ohne um Erlaubnis zu fragen. Das ist also sehr dreist.» Ihre Schwester schickte die Betrüger aber weg, bevor Katia für etwas bezahlen musste.

Sturm
Der Sturm vom 24. Juli zerstörte grosse Teile der Infrastruktur in La Chaux-de-Fonds.
Dachschaden
Feuerwehrleute betrachten Schäden an einem Dach, die durch das Unwetter entstanden sind.
Schutt
Arbeiter räumen den Schutt der Firma Sellita Watch weg.
Reparatur Dach
Soldaten der Schweizer Armee helfen bei den Reparaturarbeiten mit.
Sturm Wald
Der Sturm hat eine Waldfläche von 700 Hektaren in Mitleidenschaft gezogen.

Für Aufräum- oder Reparaturarbeiten, die letztendlich gar nicht durchgeführt würden, hätten andere schon mehrere tausend Franken hinblättern müssen. «Sie verlangen häufig Barzahlungen und überrumpeln die Leute», so Polizist Patrick Siron.

Die Betrüger würden sich häufig als offizielle Behördenvertreter oder Unternehmer ausgeben. Zurzeit überwacht die Polizei bestimmte Gegenden in La Chaux-de-Fonds und überprüft verdächtige Fahrzeuge.

Wurden Sie schon einmal Opfer einer Betrugsmasche?

Vom Unwetter Betroffene sollen wegen der Betrugsfälle nur mit bekannten Handwerksbetrieben zusammenarbeiten. Ausserdem sollen sie erst bezahlen, wenn eine ordentliche Rechnung vorliegt. Dies rät die Neuenburger Gebäudeversicherung ECAP.

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