Krankenkassen

Krankenkassen übernehmen ab 2027 Kosten für Schwangerschaftsabbrüche

Janine Karrasch
Janine Karrasch

Bern,

Die Schweizer Krankenkassen zahlen zukünftig die gesamten Kosten für Abtreibungen. Politikerinnen sprechen von einem «feministischen Meilenstein».

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Das Parlament hat eine neue Regelung für Schwangerschaftsabbrüche verabschiedet. - Depositphotos

Das Schweizer Parlament hat im Rahmen des «Kostendämpfungspaket 2» eine wegweisende Entscheidung getroffen. Ab dem Jahr 2027 werden alle legalen Schwangerschaftsabbrüche vollständig von den Krankenkassen übernommen.

Diese Regelung gilt von Beginn der Schwangerschaft an und beseitigt die bisherigen finanziellen Hürden für betroffene Frauen. Die Neuerung stellt einen bedeutenden Wandel in der Schweizer Gesundheitspolitik dar.

Krankenkassen zahlen Abtreibungen: Finanzielle Auswirkungen und Kostenstrukturen

Bisher mussten Frauen in der Schweiz erhebliche Eigenanteile für den Eingriff zahlen. Die Kosten bewegten sich je nach gewählter Methode zwischen 1'000 und 2'500 Schweizer Franken, so «ewtn.de».

Befürwortest du die Entscheidung des Parlaments?

Mit der neuen Regelung werden diese Ausgaben komplett wegfallen, da die Eingriffe rechtlich den Mutterschaftsleistungen zugeordnet werden. Dies bedeutet eine vollständige Kostenübernahme durch das Krankenversicherungssystem.

Die Entscheidung macht Schwangerschaftsabbrüche erstmals völlig kostenfrei für die Patientinnen. Dadurch wird der Zugang zu dieser medizinischen Leistung erheblich erleichtert.

Politische Reaktionen und gesellschaftliche Bewertung

Mattea Meyer, Co-Präsidentin der Sozialdemokratischen Partei der Schweiz, bezeichnete die Entscheidung laut «catholicnewsagency.com» als «feministischen Meilenstein». Sie argumentierte, dass in Zeiten politischer Rückschritte bei der Gleichstellung das Selbstbestimmungsrecht von Frauen gestärkt werden müsse.

Auch aus anderen politischen Lagern kam Unterstützung für die neue Regelung. FDP-Frauen-Präsidentin Bettina Balmer befürwortete den Beschluss und sah darin einen vernünftigen Weg.

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Die Krankenkassen zahlen: Eine medizinische oder soziale Begründung ist nicht mehr nötig. - Keystone

Der Widerstand gegen die Neuregelung blieb überraschend gering im Parlament. Selbst traditionell konservative Politiker stellten sich nicht grundsätzlich gegen den Gesetzestext.

Immer mehr Schwangerschaftsabbrüche in der Schweiz

Die Schweiz verzeichnete im Jahr 2023 einen neuen Höchststand bei Schwangerschaftsabbrüchen mit insgesamt 12'045 Fällen. Dies entspricht einer Rate von 7,3 Eingriffen pro 1'000 Frauen im gebärfähigen Alter.

Im Jahr 2024 stieg diese Zahl laut «ewtn.de» erneut auf 12'434 dokumentierte Fälle an. Mehr als die Hälfte der betroffenen Frauen war über 30 Jahre alt.

Der Grossteil der Eingriffe, nämlich 95 Prozent, fand innerhalb der ersten zwölf Schwangerschaftswochen statt. Diese Zeitspanne gilt als medizinisch unkomplizierter Zeitraum für solche Eingriffe.

Auch andere europäische Länder gehen diesen Weg

Mit dieser Entscheidung reiht sich die Schweiz in eine Gruppe von Ländern ein, die kostenlose Schwangerschaftsabbrüche anbieten. Irland, Dänemark und die Niederlande haben bereits ähnliche Regelungen implementiert, wie «echtemamas.de» berichtet.

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Auch in der Schweiz gibt es immer wieder Proteste von Abtreibungsgegnern. - Keystone (Archivbild)

Frankreich ging sogar noch einen Schritt weiter und verankerte das Recht auf Schwangerschaftsabbruch in der Verfassung. In Schweden zahlen Frauen lediglich eine geringe Gebühr für den Eingriff.

Die Schweizer Entscheidung bezüglich der Krankenkassen steht damit im Einklang mit einem internationalen Trend zu grösserer Zugänglichkeit. Gleichzeitig unterscheidet sie sich deutlich von restriktiveren Ansätzen in anderen Ländern.

Kommentare

User #5785 (nicht angemeldet)

KK abschaffen, Staat übernimmt alles.

User #2841 (nicht angemeldet)

Hier wurd zensuriert was das Zeug hält. Die Baumschneiderin wacht streng über ihre Bürger.

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