Kein Mangel ist häufiger als Eisenmangel. Seit 20 Jahren zahlen die Krankenkassen die Therapie. Das könnte sich allerdings bald ändern.
Jean-Pierre Gallati
SP-Nationalrätin Yvonne Feri musste sich Jean-Pierre Gallati geschlagen geben. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Eisenmangel ist weltweit die häufigste Mangelerscheinung.
  • Krankenkassen bezahlen die Therapie. Doch sie könnte Sparmassnahmen zum Opfer fallen.
  • Dagegen wehrt sich SP-Nationalrätin Yvonne Feri.

Eisenmangel ist weltweit die häufigste Mangelerscheinung. Betroffen sind vor allem die Frauen. Jeden Monat verlieren sie während ihrer Menstruation Eisen.

Eine Basler Studie hat 2012 760 Patientinnen und Patienten auf die Symptome von Eisenmangel untersucht.

Erschöpfung und Depression

Fast alle Betroffenen klagten über Erschöpfungszustände (97%), gefolgt von Depressionen (32%), Schlafstörungen (12%) und Muskel- und Gelenkschmerzen (13%).

Krankenkassen
Die Diskussion über die Löhne der Krankenkassen-Geschäftsleitung sind noch nicht beendet. (Symbolbild) - sda - Keystone/GAETAN BALLY

Um Leid und Zusatzkosten zu verhindern, bezahlen die meisten Krankenkassen die Eisenmangeltherapie.

Krankenkassen wollen sparen

Doch nun muss Gesundheitsminister Alain Berset (SP) sparen. Die beiden Krankenkassen Atupri und Sanitas haben die Kostenübernahme bei Eisenmangel bereits stark eingeschränkt. Ärzte fürchten, dass Berset nachziehen und die Eiseninfusion aus der Grundversorgung streichen wird.

Yvonne Feri Krankenkassen
SP-Nationalrätin Yvonne Feri will verhindern, dass Krankenkassen gegenüber Frauen unsolidarisch verrechnen. - Nau

«Sollte das so kommen, würde ich mich wehren», verspricht SP-Nationalrätin Yvonne Feri. «Ich möchte nicht, dass es so weit kommt, dass wir Frauen für die Einsparungen verantwortlich sein müssen.»

Genau dieses Problem sei aktuell bereits bei der AHV auf dem Tisch. Statt die Eisentherapie aus der Grundversorgung zu streichen, «sollte Bundesrat Berset bei den Krankenkassen Sanitas und Atrupi intervenieren», fordert Feri.

Verantwortung auch bei Ärztinnen

Dennoch: Die Verantwortung liege nicht nur beim Gesundheitsminister und den Krankenkassen. Sondern auch bei den Ärztinnen und Ärzten.

«Wann ist eine Infusion gesundheitlich wirklich notwendig? Wann nicht? Wenn diese Klärung sorgfältig gemacht wird, braucht es keine Beschränkungen.»

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