Kosten für Wasser in Landwirtschaft wegen Klimawandel gestiegen
Das Wichtigste in Kürze
- Wasser kostet in der Landwirtschaft mehr als das Doppelte wie noch vor dreissig Jahren.
- Das Wasser kostet in Grossregionen wie Zürich mehr als im Mittelland.
- Als Grund für den Kostenanstieg gibt Agroscope vor allem den Klimawandel an.
In den letzten 30 Jahren sind die Kosten für Wasser in der Landwirtschaft stark gestiegen. Grund dafür ist hauptsächlich die Klimakrise. Zu diesem Schluss kommt eine Studie des Kompetenzzentrums des Bundes für landwirtschaftliche Forschung Agroscope.
1990 lagen die durchschnittlichen Ausgaben eines landwirtschaftlichen Betriebs für Wasser noch bei 505 Franken, 2019 bereits bei 1213 Franken, wie Agroscope am Dienstag mitteilte. Das ist mehr als eine Verdoppelung der Kosten innert 30 Jahren.
Kostenanstieg ist auf Klimakrise zurückzuführen
Am meisten gestiegen sind die Kosten bei den Tierhaltungsbetrieben, und zwar von 600 auf 1400 Franken. Betriebe in bevölkerungsreichen Grossregionen wie Zürich zahlen zudem mehr für Wasser als Betriebe im Mittelland. Der Anteil der Betriebe, die Ausgaben für Wasser in ihrer Buchhaltung angaben, stieg im gleichen Zeitraum von 63 auf 73 Prozent.
Als Grund für die steigenden Kosten gibt Agroscope hauptsächlich den Klimawandel an. Die Landwirtschaft sei ein Sektor, der besonders von den zunehmenden Temperaturen und abnehmender Niederschläge betroffen sei, hiess es. So führt etwa die wachsende Trockenheit zu einem höheren Wasserverbrauch.
Früher konnten landwirtschaftliche Betriebe zudem das benötigte Wasser aus lokalen, natürlichen Wasserquellen beziehen. Diese gerieten wegen des Klimawandels jedoch zusehends unter Druck, so Agroscope. Betriebe müssten in Zukunft deshalb vermehrt Wasser aus kostenpflichtigen Quellen wie dem Trinkwasserversorgungsnetz beziehen. Und auch beim Trinkwasser sind die Preise steigend.
Agroscope will nachhaltigen Umgang mit Wasser fördern
Um Betriebe angesichts klimatischer und struktureller Veränderungen zu unterstützen, will Agroscope weiterhin detailliertere Informationen über den Wasserverbrauch in der Landwirtschaft sammeln.
Aufgrund der Daten sollen regionale Planungsinstrumente entwickelt werden können. Sie sollen Betriebe zum Beispiel darin unterstützen, die vorhandenen Flächen so zu nutzen, dass diese möglichst gut an ein sich veränderndes Landökosystem angepasst sind. Zudem soll der nachhaltige Umgang mit der Ressource Wasser gestärkt werden.
Agroscope hat für die Studie in der Zeitspanne von 1990 bis 2019 Buchhaltungsdaten mit 95'924 Beobachtungen von gesamthaft 12'312 Betrieben untersucht.