Kanton Bern soll Schutz von Dörfern vor Ausweichverkehr prüfen
Der Berner Grosse Rat beauftragt die Regierung, den Schutz von Gemeinden entlang der Autobahnen vor Ausweichverkehr zu prüfen.

Die Berner Regierung soll prüfen, wie die Gemeinden entlang der Autobahnen besser vor Ausweichverkehr geschützt werden können. Der Grosse Rat des Kantons Bern hat am Dienstag einen entsprechenden Vorstoss überwiesen.
Die in der Motion enthaltenen Forderungen umfassten ein gezielteres Verkehrsmanagement, um Ortschaften von Durchgangs- und Ausweichverkehr zu entlasten, einen rascheren Ausbau der Veloinfrastruktur und eine Verbesserung des öffentlichen Verkehrs. Zusätzlich soll der Kanton beim Bund darauf hinwirken, die vorhandenen Kapazitäten der Autobahnen besser zu nutzen.
Bruno Vanoni beantragt Überweisung als Postulat
In der Debatte zeigte sich, dass das Parlament den Vorstoss in Form einer Motion nicht überwiesen würde. Bruno Vanoni (Grüne) beantragte deshalb namens der Motionäre eine Überweisung als Postulat. Das Kantonsparlament folgte dem Antrag und stimmte mit 84 Ja- zu 66 Nein-Stimmen bei einer Enthaltung zu.

Die Regierung erhielt damit den Auftrag, die Anliegen zu prüfen. Sie stammten aus der Feder der Grünen und wurden von Mitgliedern von Mitte, SP, GLP, und EVP unterstützt. Auslöser des Vorstosses war das Nein des Stimmvolks zum geplanten Ausbau der Nationalstrassen im Kanton Bern vom vergangenen November.
Langfristige Lösungen und Autobahnausbau
Langfristig gehe es wohl nicht ohne einen Ausbau der Autobahn, sagte Christoph Neuhaus (SVP), Vorsteher der kantonalen Direktion für Bau und Verkehr. Die Alternativen hätten Grenzen und ohne Ausbau könnten die Anliegen wohl nicht umgesetzt werden. «Wir versuchen, die Bedürfnisse aller Verkehrsteilnehmenden zu berücksichtigen und untersuchen das Potenzial aller Verkehrsmittel.» Genau das hat das Parlament nun mit Nachdruck verlangt.