NGO erzeugt Arktis-Eis durch aufgepumptes Wasser
Arktisches Meereis könnte durch das gezielte Aufpumpen von Wasser gerettet werden. Eine niederländische NGO hat bewiesen, dass die naive Idee realistisch ist.

Das Wichtigste in Kürze
- Eine NGO aus den Niederlanden will Wasser auf Meereis in der Arktis pumpen.
- Dadurch soll das Meereis im Arktischen Ozean vermehrt werden.
- Die «naive» Idee nimmt langsam realistische Formen an.
- In Neufundland wird sie aktuell getestet und weiter entwickelt.
Aus den Niederlanden stammt die Idee eines Mannes, der die Auswirkungen des Klimawandels verzögern will. Dafür will er die gleiche Methode nutzen, die niederländische Landbesitzer jedes Jahr zum Bau von Eisbahnen verwenden.
Dort pumpen sogenannte «IJsmeesters» Wasser auf Wiesen, damit es über Nacht gefriert und so Eislaufflächen entstehen. Fonger Ypma, Gründer der NGO Arctic Reflections, überträgt die Idee nun auf den Arktischen Ozean, wo Eisflächen immer weiter schmelzen.
Ypma fragt sich: «Gibt es nicht eine Möglichkeit, diese Eisdecke noch etwas länger zu erhalten, bis der CO2-Gehalt sinkt und das Eis sich regeneriert?» Er überlegte weiter: «Warum nicht Wasser darauf pumpen?»
Aus Wasser wird Meereis
Wie das «Good News Network» berichtet, entstand daraus eine Initiative, die jetzt erste Erfolge vorweisen kann. Ypma fand heraus, dass die Idee bereits 2016 wissenschaftlich untersucht wurde.

Damals galt sie als kaum umsetzbar, weil «Millionen» Pumpstationen nötig wären, um einen spürbaren Effekt zu erzielen.
Doch Ypma fand eine neue Lösung und entwickelte das Konzept mit seinem Team weiter.
Neuer Ansatz: Weniger Pumpen, mehr Wirkung
Sie setzen nicht auf Millionen Pumpen, sondern nutzen die natürlichen Meeresströmungen. Ihr Plan: An gezielten Stellen wird Wasser aufgepumpt, zu Eis gefroren und dann von den Strömungen in die Arktis getragen.
So könnten jährlich bis zu 100'000 Quadratkilometer Meereis vor dem Schmelzen bewahrt werden – mit nur 100 bis 1'000 Pumpstationen. Im Winter 2024/25 testete Arctic Reflections grosse Pumpen an der Küste Neufundlands.
Bereits im Vorjahr liefen ähnliche Versuche auf Spitzbergen. Die Herausforderung: Das Wasser gefriert nur, wenn es der Luft und dem Wind ausgesetzt bleibt. Fällt eine weitere Schneeschicht auf das frische Wasser, isoliert sie und verhindert das Gefrieren.
Hoffnung auf einen Wendepunkt
Noch ist es zu früh, um von einer Lösung für das gesamte arktische Problem zu sprechen.
Doch die Initiative beweist: Unkonventionelle Ansätze könnten entscheidend sein, um das Schicksal des arktischen Eises zu wenden.