Konsumentenschutz fordert energische Schritte gegen Anstieg
Der Konsumentenschutz verlangt von der Politik «endlich längst fällige» Massnahmen zur Kostendämpfung in der Krankenversicherung. Parlament, Bundesrat und Bundesamt für Gesundheit müssten die Verantwortung übernehmen, für die Bevölkerung einstehen und sich nicht mehr der Lobby der Profiteure von hohen Prämien beugen.

Das Wichtigste in Kürze
- Die Lösungen für ein qualitativ hochstehendes Gesundheitswesen zu vernünftigen Preisen lägen auf dem Tisch, wie die Organisation am Dienstag mitteilte.
Die Prämienlast nehme ständig zu. Je nach Konstellation müssten Haushalte bis zu einem Viertel des verfügbaren Einkommens für die Krankenkassen aufwenden.
Gleichzeitig würden viele Kantone bei den Prämienverbilligungen sparen. Zusätzlich laste die Kostenbeteiligung unter anderem über Franchisen und Selbstbehalt auf den Versicherten. Diese Beteiligung sei die höchste unter den OECD-Ländern.
Die Gründe sind gemäss Konsumentenschutz vielfältig: Überflüssige Behandlungen, überteuerte Generika, keine systematische und funktionierende Rechnungskontrolle und nicht zuletzt das Bundesamt für Gesundheit, das sich Lobbyisten beuge. Und die Lobbyisten seien allzu oft via Krankenkassen, Ärzte, Spitäler, Apotheken, Pharmaindustrie und weiteren Akteuren ebenfalls über die Krankenkassenprämien finanziert.
Beim Abbau der unbestreitbar zu hohen Reserven der Krankenkassen sei es nicht mit einer Kann-Formulierung getan. Das habe sich in der Vergangenheit gezeigt. Der Bundesrat müsse die Kassen in die Pflicht nehmen.