Klimawandel: Bananen und Oliven können bald aus der Schweiz kommen
Das Klima in der Schweiz verändert sich. Die trockenen und warmen Sommer könnten bald bedeuten, dass wir auch Oliven und Bananen bei uns anpflanzen können.

Das Wichtigste in Kürze
- Der Klimawandel sorgt in der Schweiz für wärmere und trockenere Sommer.
- Dadurch dürften bald auch Oliven oder Bananen angepflanzt werden können.
- Der Klimawandel bringt aber auch grosse Herausforderungen für die Landwirtschaft mit sich.
Bananen und Oliven made in Switzerland: Was für die meisten wohl etwas absurd klingt, könnte schon bald Realität werden.
Bisher war das Klima in der Schweiz für Bananenpflanzen und Olivenbäume nicht geeignet. Doch aufgrund des Klimawandels dürfte sich das geändert haben.
Oliven, Bananen und Quinoa aus der Schweiz?
Pierluigi Calanca erklärt gegenüber SRF: «Man hat festgestellt, dass Oliven sehr gut geeignet sind für das Klima, das in der Schweiz trockener und wärmer wird.» Er ist stellvertretender Leiter der Forschungsgruppe Klima und Landwirtschaft bei Agroscope.
Auch etwa Bananen, Quinoa und Buchweizensorten könnten in Zukunft in der Schweiz angebaut werden. «Es gibt eine ganze Reihe von Pflanzen, die interessant werden», sagt Calanca.
Insbesondere für Oliven bietet das Schweizer Klima sogar gewisse Vorteile: «Gewisse Krankheiten, die im Süden bei den Oliven vorkommen, sollten sich bei uns nicht ausbreiten.» Denn: Die Winter in der Schweiz sind kühler.
Erste Initiativen dazu gibt es bereits: «Wir pushen jetzt den Anbau von Oliven in der Romandie.»
Klimawandel ist eine Herausforderung für die Landwirtschaft
Doch auch auf bereits in der Schweiz angebaute Pflanzen wirken sich die veränderten Umweltbedingungen aus.
«Wie viel Zeit eine Pflanze für ihre Entwicklung braucht, ist über eine innere Uhr gesteuert. Diese innere Uhr ist gekoppelt an die äussere Temperatur», erklärt Calanca.
Durch die höheren Temperaturen ticke also auch die innere Uhr der Pflanzen schneller und die Erntezeit verschiebe sich. «Das gilt für alle Pflanzen», sagt der Wissenschaftler im Interview mit SRF.
Eine grosse Herausforderung seien aber vor allem die vermehrten Extremwetterereignisse. «Wenn man die letzten Jahre anschaut, war die Trockenheit oder die Hitze ein Thema», sagt Calanca.
«Im letzten Jahr gab es auch extreme Niederschläge.» Und hinzu käme Hagel, der etwa 2021 für grosse Schäden gesorgt habe.