Der Klimastreik distanziert sich zwar vom Holocaust-Eklat, arbeitet aber weiter mit Extinction Rebellion. Zudem lanciert die Gruppe einen Klima-Aktionsplan.
Annik Färber distanziert sich im Namen von Klimastreik Schweiz von Roger Hallams Aussagen. - Nau
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Das Wichtigste in Kürze

  • Klimastreik Schweiz distanziert sich von den Aussagen von Roger Hallam.
  • Trotzdem wollen die Jungen mit Extinction Rebellion weiterhin arbeiten.
  • Weiter will Klimastreik Schweiz bis im April 2020 einen Klima-Aktionsplan vorlegen.

Die beiden Gruppierungen Klimastreik Schweiz und Extinction Rebellion (XR) verfolgen im Grundsatz die gleichen Ziele. Beide setzen sich für Klimagerechtigkeit und griffige Massnahmen gegen die Klimakatastrophe ein.

Nun hat XR-Gründer Roger Hallam aber aus Sicht von Klimastreik Schweiz den Bogen überspannt. «Wir distanzieren uns von seinen Aussagen», sagt Aktivistin Annika Färber am Freitag an einer Medienkonferenz. Hallam hatte in der deutschen den Holocaust als «weiteren Scheiss in der Menschheitsgeschichte» bezeichnet.

Extinction-Rebellion-Mitbegründer Roger Hallam nennt den Holocaust ein «fast normales Ereignis» in der Menschheitsgeschichte. - Nau

Die Zusammenarbeit für gewisse Aktionen mit XR werde dies aber nicht beeinflussen. Man werde auch zukünftig den Kontakt suchen, wenn es Sinn ergebe. «Hallam hat die Aussagen als Privatperson und unabhängig von XR gemacht», so Färber.

Grenze des Machbaren verschieben

Eigentlicher Anlass der Medienkonferenz in Bern ist die Lancierung eines Klima-Aktionsplans. «Weil die nationale Politik es nicht schafft, die Bevölkerung vor dem drohenden ökologischen Kollaps zu schützen, müssen wir etwas tun.»

Climate Action Plan
Das Logo des Klima-Aktionsplan. - climateactionplan.ch

Bis im April 2020 will Klimastreik Schweiz den Aktionsplan in verschiedenen Arbeitsgruppen erarbeiten und vorlegen. Dieser zielt auf die Reduktion der Treibhausgas-Emissionen im Inland auf netto null bis 2030 ab.

Die Arbeitsgruppen widmen sich Themen wie Mobilität, Industrie und Landwirtschaft. Sie setzen sich aus Wissenschaftlern, Experten, Klimastreikenden und direkt betroffenen Personen zusammen. Ziel sei es, mit Alternativen statt Verboten die Grenze des Machbaren zu verschieben.

Annik Färber spricht über den Klima-Aktionsplan von Klimastreik Schweiz. - Nau

Heute in einer Woche – die Handelsindustrie begeht den «Black Friday» – finden in der ganzen Schweiz Klimastreiks statt. Am «Green Friday» will die Klimajugend für den Aktionsplan werben und möglichst viele Menschen mit ins Boot holen. «Der Klima-Aktionsplan ist ein offenes, transparentes und partizipatives Projekt der Schweizer Bevölkerung.»

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