Heute Samstag gingen in über 25 Orten der Schweiz Klima-Demonstrationen über die Bühne. Das Motto lautete «Holen wir uns unsere Zeit zurück».
Zürich
Demoteilnehmer in Zürich. - keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Heute Samstag protestierten Tausende Personen schweizweit für das Klima.
  • Auslöser war ein Aktionstag von «Strike for Future».
  • Haupthema war eine Reduktion der Arbeitszeit.

Weniger arbeiten, weniger konsumieren und so den Planeten retten: Das haben Hunderte Teilnehmerinnen und Teilnehmer am Aktionstag von «Strike for Future» vom Samstag an Demonstrationen in über 25 Orten im ganzen Land propagiert.

In der Zürcher Innenstadt nahmen rund tausend Personen an dem friedlichen Anlass teil. Unter anderem mit einer Velodemonstration und einer Kundgebung auf dem Münsterhof machten die Teilnehmenden auf ihr Anliegen aufmerksam.

Zürich
«Holen wir unsere Zeit zurück» ziert ein Banner in Zürich. - keystone

In Bern versammelten sich am Nachmittag gegen 500 Personen auf dem Bundesplatz, wie eine Reporterin der Nachrichtenagenur Keystone-SDA vor Ort feststellte. Dem kalten, windigen Wetter trotzten sie mit Sprechgesängen wie «Power to the people».

«Holen wir uns unsere Zeit zurück»

In Lausanne brachte das Anliegen rund 500 Menschen auf die Strasse, in Genf etwa 250. 70 bis 80 Demonstrierende kritisierten in Luzern, Patriarchat, Rassismus, Klimakrise und die Schere zwischen Arm und Reich hätten eine Ursache: Kolonialismus und Kapitalismus.

Aktionstage gab es auch in Basel, Thun, Winterthur, Zug, Delsberg, Vevey, Neuenburg und La Chaux-de-Fonds.

Das Motto des nationalen Aktionstags lautete «Holen wir uns unsere Zeit zurück». Die aktuelle Art der Arbeit stelle einen Raubbau an Mensch und Natur dar. In Ansprachen wurde die Sinnhaftigkeit der Arbeit vor dem Hintergrund der klimazerstörenden Überproduktion hinterfragt.

Demo
Weniger Überproduktion, mehr Klimaschutz fordern die Demonstranten. - Keystone

Eine reduzierte Arbeitszeit würde nach Ansicht der Demonstrierenden nicht nur dem Klima helfen, sondern auch feministischen Anliegen entgegenkommen sowie den Arbeitnehmenden generell. Mit mehr Freizeit sei die heute meist von Frauen geleistete Pflegearbeit leichter zu bewältigen, lautet ein Argument.

Unia befürwortet Arbeitszeitreduktion

Die Menschen hätten bei weniger Arbeit wieder «mehr Zeit fürs Miteinander, mehr Zeit für den Planeten», wie in Zürich auf einem Transparent stand. Die Gewerkschaft Unia teilte mit, eine Arbeitszeitreduktion dränge sich für gesunde Menschen und eine intakte Umwelt auf.

Die Produktivitätsgewinne müssten auch bei den Beschäftigten ankommen. Nach Unia-Angaben hat die Schweiz mit 42 Stunden pro Woche die längste Arbeitszeit in Europa. Weniger arbeiten schone die Umwelt, denn Menschen mit mehr Zeit könnten ressourcenschonender leben.

Organisiert wurden die Anlässe von der Vereinigung «Strike for Future», Gewerkschaften und von feministischen und sozialen Organisationen. Eine verkürzte Arbeitszeit stellt für sie einen kleinsten gemeinsamen Nenner dar, wie sie festhielten.

Im Gegensatz zu früheren Manifestationen der Klimabewegung war die Teilnehmerzahl am Samstag moderat. Seitens der Organisatoren in der Westschweiz räumte Thomas Bruchez ein, die Mobilisation nach der Covid-19-Pandemie sei schwierig. Hinzu komme der Krieg in der Ukraine, der zu Recht viel Aufmerksamkeit finde.

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