Kinder aus Genfer Bundesasylzentrum gehen in Umgebung zur Schule
Kinder vom neuen Bundesasylzentrum in Grand-Saconnex im Kanton Genf sollen nun doch ausserhalb zur Schule gehen können.

Vorgesehen war eine Einschulung im Bundesasylzentrum selbst, da es in den umliegenden Schulen keinen Platz mehr zu geben schien. Dies wiederum führte zu heftiger Kritik. Allen im Bundesasylzentrum untergebrachten Kindern werde die Möglichkeit geboten, in den umliegenden öffentlichen Schulen unterrichtet zu werden.
Dabei werde es sich grundsätzlich um die Schule von Grand-Saconnex-Village, die Orientierungsschule von Budé und die Accueil de l'Enseignement Secondaire II handeln, teilte die Genfer kantonale Bildungsdirektion (DIP) am Donnerstag mit und bestätigte eine Meldung des Westschweizer Radios und Fernsehens RTS.
Die Bildungsdirektion hatte nach dem Wegzug ukrainischer Familien, die im Palexpo untergebracht waren, freie Klassen in den Schulen der Gemeinde am Stadtrand von Genf ermittelt.
Lage von Bundesasylzentrum wird kritisiert
Das Bundesasylzentrum in Grand-Saconnex, das am Montag eröffnet werden soll, wird von Asylvereinen, Gewerkschaften und der Linken heftig kritisiert, vor allem wegen seiner Lage am Rande der Flughafenpiste. Mit einer Kapazität von 250 Plätzen wird es Asylsuchende für maximal 140 Tage aufnehmen, bevor diese einem Kanton zugewiesen oder abgeschoben werden.
Die Einschulung der Kinder im Bundesasylzentrum stand zuletzt im Mittelpunkt der Kritik. Anfang des Monats war eine Petition mit über 6500 Unterschriften gegen die «Gefängnisschule» eingereicht worden.
Der Ort hätte am Donnerstag den Medien vorgestellt werden sollen, doch der Besuch wurde vom Staatssekretariat für Migration aufgrund von «ernsthaften Bedrohungen» in einem «angespannten Klima» abgesagt. Am späten Freitagabend ist eine Demonstration vor Ort geplant.