Drohungen gegen das Bundesasylzentrum in Grand-Saconnex GE
Wegen ernsthafter Drohungen verschiebt das Staatssekretariat für Migration den für Donnerstag geplanten Medientermin im Bundesasylzentrum Grand-Saconnex.

Das zukünftige Bundeszentrum für Asylsuchende in Grand-Saconnex GE ist laut dem Staatssekretariat für Migration «ernsthaften Drohungen» ausgesetzt. In diesem «Klima der Spannungen» wird der für Donnerstag geplante Besuch des Ortes für die Medien verschoben.
Das Staatssekretariat für Migration (SEM) teilte am Dienstagabend mit, dass «die Sicherheit unserer Mitarbeitenden und unserer Einrichtungen ernsthaft bedroht» sei. Das SEM bedauere «dieses angespannte Klima, das den von uns vertretenen Werten des gegenseitigen Respekts und des Dialogs zuwiderläuft». Weitere Einzelheiten nannte das SEM nicht.
Kritik an Lage und Bedingungen
Seit das Projekt auf dem Tisch liegt, wird das Bundeszentrum in Grand-Saconnex von Asylorganisationen, Gewerkschaften und der Linken heftig kritisiert, vor allem wegen seiner Lage am Rande der Flughafenpiste.
Das Zentrum bietet 250 Plätze und wird Asylsuchende für maximal 140 Tage aufnehmen, bevor sie einem Kanton zugewiesen oder zurückgeschickt werden.
Der Betrieb und die Lebensbedingungen werden vom Bund festgelegt, der Kanton ist jedoch für die Einschulung der erwarteten 30 Kinder zuständig.
Da in den umliegenden Schulen kein Platz vorhanden ist, hat der Staatsrat beschlossen, im Zentrum und in umliegenden Räumlichkeiten Klassenzimmer zu eröffnen. Anfang des Monats wurden über 6500 Unterschriften gegen diese «Gefängnisschule» eingereicht.