Vor einer Woche herrschte in Zürich noch das pure Gipfeli-Chaos. Nun blieben heute im Kanton alle Bäckereien geschlossen. Über die Festtage gehen sie auf.
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An diesem Sonntag blieb auch der Stocker-Beck (hier am Kreuzplatz in Zürich) zu. - Nau.ch
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Das Wichtigste in Kürze

  • Am Sonntag vor einer Woche machten einzelne Bäckereien trotz Verordnung auf.
  • So die Zürcher Bäckerei Stocker, die drei Filialen mit Sortimentsbeschränkung öffnete.
  • An diesem Sonntag blieben aber auch die Filialen von Stocker zu.

Am Sonntag vor einer Woche war das Gipfeli-Chaos perfekt: Müssen jetzt Bäckereien schliessen oder nicht? Das war die grosse Frage, die mancher Beck so unterschiedlich auslegte, wie nur möglich.

Einige grosse Bäckereien oder Confiserie-Ketten, wie beispielsweise Reinhard oder Sprüngli, machten dicht. Bei Bäckereien, wie die von Voland in Steg ZH oder die Zürcher Bäckerei Stocker, gingen die Tore trotzdem auf. «Ein wahres Chaos», nannte der Verband der Schweizer Bäcker und Confiseure SBC den Bundesratsentscheid.

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Die Filiale der Bäckerei Stocker am Haupbahnhof Zürich. - zvg

Bei Stocker war man in einem Dilemma. Das Unternehmen betreibt in der Stadt fünf Standorte, deren drei haben am Sonntag normalerweise offen. So auch am Sonntag vor einer Woche. «Wir haben dann entschieden, mit einer Sortimentsbeschränkung zu öffnen», sagte Patron Urs Stocker zu Nau.ch.

Ultimatum an Bäckerei Stocker

Bei der Filiale am Zürcher Hauptbahnhof erschienen jedoch um 15 Uhr zivile Beamte des Kantons. Sie stellten Stocker ein Ultimatum: In 30 Minuten müsse der Laden geschlossen sein, sonst drohe eine Verzeigung.

Stocker entschied sich dagegen und funktionierte das Geschäft kurzum in eine Cafeteria um. Die Beamten entschieden sich daraufhin, aufgrund der Verhältnismässigkeit, gegen eine Räumung durch Polizeigrenadiere und tolerierten Stockers Vorgehen zähneknirschend.

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Urs, Agi und Raphael Stocker (v.l.n.r.) führen die Bäckerei Stocker in der vierten und fünften Generation. - zvg

Doch Stocker wollte im Nachgang zur ganzen Chose Klarheit und kontaktierte die Behörden. Bis am Mittwoch wollte er Klarheit haben, ob er seine Filiale nun auch am Sonntag offen haben dürfe.

Heute kein Sonntagsgipfeli in Zürich

Nun scheint Klarheit zu herrschen: An der Scheibe zur Filiale am Zürcher Kreuzplatz, die vor einer Woche offen war, hängt am heutigen Sonntagmorgen eine Mitteilung: «Der Kanton Zürich verbietet uns, diesen Sonntag, 20.12.2020, zu öffnen», heisst es. Man rechne aber damit, «dass wir über die Feier- und Sonntage wieder für Sie da sein dürfen.»

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Der Kanton Zürich verbietet den Bäckereien an diesem Sonntag zu öffnen. Hier die Filiale Kreuzplatz. - Nau.ch

Dazu angefügt die Mitteilung des Kantons. Dort heisst es, dass der Bundesrat die Regel für die Bäckereien am letzten Freitag geändert habe. Diese trete aber erst am 22. Dezember in Kraft. Darum würden die «bestehenden Regeln und die Praxisumsetzung gemäss Schreiben der Staatsschreiberin» gelten.

Heisst: Wer keinen Gipfel am Vorabend gekauft hatte, musste heute Morgen auf Sonntagsgipfeli verzichten.

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