Trophäenjäger prahlen neben geschossenen Steinböcken aus dem Wallis. Das Verhalten stösst vielen Lesern sauer auf.
Steinbockjagd Wallis
Jäger prahlen im Internet mit den Steinbock-Trophäen aus dem Wallis. - Keystone/Ovini Expeditions
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Das Wichtigste in Kürze

  • Trophäenjäger prahlen im Internet mit den geschossenen Steinböcken aus dem Wallis.
  • Kritik kommt von vielen Seiten – auch vom Jägerverband.

Von allen Seiten hagelt es Kritik: Berichte über Trophäenjäger im Wallis sorgten diese Woche für Empörung.

Viele Nau-Leser haben zwar Verständnis dafür, dass der Bestand reguliert werden soll. Fast alle Kommentierenden sind aber der Meinung, dass ausländische Trophäenjäger in der Schweiz keine Erlaubnis erhalten sollten. «Vor allem keine respektlosen Prahler wie die Olivia Opre!» schreibt jemand dazu.

Gemeint ist die US-Amerikanische Jägerin, die auch in der «Rundschau» zu sehen ist. Die ehemalige Miss Nebraska hat Tausende Follower auf Social Media, die ihre Trophäenjagd verfolgen. Sie hat aber auch schon diverse Shitstorms mit ihren Jagdbildern ausgelöst. Etwa als sie ein Bild von sich neben einem getöteten Löwen auf Facebook postete.

Steinbockjagd Wallis
Ein Trophäenjäger posiert mit dem erschossenen Steinbock im Wallis. - Ovini Expeditions

Tatsächlich prahlen Trophäenjäger gerne mit ihrer Beute im Internet. Vor allem auf den Seiten der Jagdanbieter findet man viele Bilder von zufriedenen Kunden. Sie lächeln neben den erlegten Steinböcken, glücklich über ihren Abschuss.

Auch Jägerverband empört

Auch vom Kantonalen Walliser Jägerverband kommt Kritik gegenüber der Trophäenjagd für reiche Asuländer. «Das hat mit der Jagd einfach gar nichts zu tun. Es ist ein organisiertes Gemetzel», erklärte Christian Fellay in der Zeitung «Le Temps». Er ist für die Sicherheit und Einsatz von Schusswaffen beim Jägerverband verantwortlich.

Steinbock Wallis Trophäenjagd
Zwei Jäger posieren grinsend mit einem erschossenen Steinbock im Wallis. - Great spanish hunts

«Sie gehen einige Meter hinauf mit Wanderstöcken und schaffen es, aus zehn Meter Entfernung einen Steinbock zu erlegen: Das ist das völlige Gegenteil von Jagdleidenschaft.»

Pro Natura besorgt über Auswahl der abgeschossenen Steinböcke

Die Umweltschutzorganisation Pro Natura stelle sich nicht grundsätzlich gegen die Jagd. Doch bestimmte Arten von Jagd verurteile Pro Natura, sagt Pressesprecher Nicolas Wüthrich.

Für diese Art von Show-Jagd würden hauptsächlich ältere Böcke mit möglichst langen Hörnern gejagt. Und das, obwohl man wisse, dass die Steinbockherden bereits jetzt unter genetischer Verarmung leiden.

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