Imran Khan: Gericht urteilt zugunsten von Pakistans Ex-Premier

Der pakistanische Ex-Premier Imran Khan kann sich über einen kleinen Sieg vor Gericht freuen: Eine Verurteilung ist abgebrochen worden.

Das Wichtigste in Kürze

Dem inhaftierten Ex-Premier Imran Khan ist ein kleiner juristischer Erfolg gelungen.
Seine umstrittene Verurteilung soll nun in einem Berufungsprozess verhandelt werden.
Khan wird unter anderem vorgeworfen, Staatsgeschenke gestohlen zu haben.

Der inhaftierte Ex-Premier Pakistans, Imran Khan, hat in einem zentralen Prozess einen kleinen juristischen Sieg errungen. Wie ein Sprecher des früheren Premierministers am Montag mitteilte, urteilte das Hohe Gericht in der Hauptstadt Islamabad zugunsten des 71-Jährigen. Eine Verurteilung zu 14 Jahren Haft in einem umstrittenen Prozess gegen Khan und seine Frau Bushra Bibi sei ausgesetzt.

Nun solle in einem Berufungsprozess verhandelt werden. Eine vorläufige Freilassung Khans gilt angesichts zahlreicher weiterer Verfahren gegen den früheren Kricketstar jedoch als äusserst unwahrscheinlich.

Diebstahl von Staatsgeschenken

In dem konkreten Fall wurde dem Oppositionsführer Diebstahl von Staatsgeschenken zur Last gelegt. Diese hatte er in seiner Zeit als Premierminister (2018 bis 2022) erhalten. Ihm wird vorgeworfen, Einnahmen für den Verkauf der Geschenke verborgen zu haben.

Es handelte es sich dabei unter anderem um Diamanten, seltene Uhren oder eine vergoldete Waffe vom Typ AK-47. Alles Geschenke aus den Golfstaaten. Mit dem Urteil wurde Imran Khan auch für die nächsten fünf Jahre von politischen Ämtern gesperrt. Seine Partei sieht politische Gründe für das Urteil.

Imran Khan seit August 2023 in Haft

Khan wurde im August 2023 inhaftiert. Ein Gericht hatte ihn in einem Korruptionsprozess schuldig gesprochen und zu drei Jahren Haft verurteilt. In der Atommacht Pakistan tobte seit Jahren ein Machtkampf zwischen den regierenden Familiendynastien und dem geschassten Ex-Premier. Imran Khan wurde im April 2022 durch ein Misstrauensvotum gestürzt und muss sich seitdem gegen zahlreiche Anklagen wehren.

Die Wahlen in Pakistan am 8. Februar waren überschattet von massiven Interneteinschränkungen und Vorwürfen des Wahlbetrugs. Khans Oppositionspartei PTI durfte ihre Mitglieder nach einem Urteil des Obersten Gerichtshofs nur als unabhängige Kandidaten ins Rennen schicken.

Wider aller Erwartungen wurden sie trotz grosser Benachteiligung stärkste Kraft. Die Regierung bildete jedoch ein Bündnis um Shehbaz Sharif von der Muslimliga PML-N.