Homeschooling-Zahlen in Bern explodieren

Im Kanton Bern lernen 1263 Homeschoolerinnen und Homeschooler den Schulstoff innerhalb ihrer eigenen vier Wände. Dies zeigt eine Grafik der kantonalen Bildungsdirektion.

Vor einem Jahr lag diese Zahl noch bei 934 – dann ist sie explodiert. Somit führt Bern die Liste der Homeschooling-Zahlen aller Schweizer Kantone an.

Damit Eltern ihre Kinder zu Hause unterrichten dürfen, müssen sie ein Gesuch beim Kanton einreichen. Darin müssen sie aufzeigen, wie sie den Lehrplan 21 umsetzen werden. Zusätzlich müssen sie jedes Jahr einen Bericht über das vergangene Schuljahr vorlegen.

Auch im Kanton St.Gallen haben die Gesuche für privaten Einzelunterricht im vergangenen Jahr zugenommen, wie das Bildungsdepartement auf Anfrage von Nau.ch erklärt.

«Acht Familien haben eine rechtsgültige befristete Bewilligung durch den Bildungsrat erhalten, um privaten Einzelunterricht praktizieren zu können», so die Stabsmitarbeiterin Kommunikation Linda Müntener.

Der Kanton Zürich verzeichnete während der Corona-Pandemie ebenfalls eine deutliche Zunahme an Meldungen für Privatunterricht. In Zürich erfordert der Privatunterricht nämlich keine Bewilligung, sondern bloss eine Meldung beim Bildungsamt.

«Mittlerweile ist diese Zahl aber wieder rückläufig», erklärt Myriam Ziegler von der Zürcher Bildungsdirektion auf Anfrage. Der Anteil von Kindern im Homeschooling sei im Vergleich zur gesamten Schülerzahl immer noch sehr gering.

Das Basler Erziehungsdepartement stellt keinen Anstieg beim bewilligten Homeschooling fest, wie Leiter Kommunikation Gaudenz Wacker auf Anfrage mitteilt. Um eine Bewilligung zu erhalten, müssten besondere Gründe vorliegen, wieso das Kind keinen Unterricht besuchen könne. «Das ist nur in seltenen Ausnahmefällen möglich», so Wacker.