Aktivisten sabotieren Schneekanonen in Westschweizer Skigebieten und werden damit weitermachen. Damit wollen sie die «Absurdität des Wintersports aufzuzeigen».
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Eine Schneekanone im Einsatz. Dies ist Umweltaktivisten ein Dorn um Auge. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Aktivisten sabotieren Schneekanonen und weisen damit auf den Unsinn des Wintersports hin.
  • Es gehe darum, die Artenvielfalt in der Höhe zu verteidigen, erklärt ein Aktivist.
  • Er selbst sei auch Ski gefahren, mittlerweile hält er es für «nicht mehr haltbar».
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Sie waren die Retter der Skigebiete und Wintersportler während der schneearmen Feiertage. Doch die Schneekanonen haben auch Feinde: So wurden Beschneiungsanlagen in Villars VD, Les Diablerets VD, Verbier VS und in Frankreich zum Ziel von Sabotage. Dahinter stecken Umwelt-Aktivisten.

Einer davon hat anonym mit «24 Heures» gesprochen und die Aktionen verteidigt: Skifahren sei zum Scheitern verurteilt, es sei «eine Aktivität, die wir absolut nicht brauchen». Mit den Sabotage-Akten will der Umweltingenieur die Folgen des «exzessiven Skifahrens» thematisieren. «Wir tun dies im gemeinsamen Interesse, um die Artenvielfalt in der Höhe zu verteidigen.»

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Ohne Schneekanonen geht in vielen Skigebieten kaum mehr etwas. - Nau.ch / Simone Imhof

Er wisse, dass er in einem Land mit demokratischen Instrumenten lebe, sagt er. Doch Politik und Lobbys hätten ihre Verantwortung nicht wahrgenommen. Deshalb seien die Attacken auf Schneekanonen die einzige Möglichkeit, die «Absurdität des Wintersports aufzuzeigen».

Er selbst sei auch Ski gefahren und habe es geliebt, so der anonyme Umweltingenieur. Obwohl es Teil der Kultur sei, sei es für ihn nicht mehr haltbar. Er habe zwar lange geglaubt, dass es reiche, wenn man auf Solarstrom und Windräder setze. Doch man müsse weiter gehen, um die Umwelt zu retten.

Machen Sie sich Gedanken über die Folgen des Skifahrens für die Umwelt und das Klima?

Neben dem hohen Stromverbrauch des Wintersports kritisiert der Aktivist auch, dass er sich zu einer Industrie entwickelt habe: «Überall Strassen, Parkplätze, Hotels, Gentrifizierung und Infrastruktur.»

Die Sabotage-Akte sind zwar teilweise harmlos, haben aber langfristige Folgen. So wurden beispielsweise die Stromkabel von schwer zugänglichen Schneekanonen durchgetrennt. Dadurch können sie während der ganzen Skisaison nicht mehr eingesetzt werden. Der Aktivist sagt: «Es wird noch weitere Sabotageakte geben, um den Unsinn der Schneekanonen aufzuzeigen.»

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