Hitzevorfall: Grenadier im künstlichen Koma – nun reagiert Armee
Vier Rekruten mussten wegen Hitzeschlag- und Dehydrierungssymptomen ins Spital eingeliefert werden. Übungen sollen künftig in kühleren Stunden stattfinden.

Das Wichtigste in Kürze
- Vier Rekruten mussten wegen der Hitze ins Spital eingeliefert werden.
- Sie zeigten Hitzeschlag- und Dehydrierungssymptome.
- Die Armee will nun diesbezüglich über die Bücher.
Die Hitze der letzten Tage hat vier junge Männer aus der Grenadier-Rekrutenschule ins Spital gebracht. Sie waren Teilnehmer einer Selektionsübung und litten unter Dehydration infolge der hohen Temperaturen.
Einer von ihnen musste sogar in ein künstliches Koma versetzt werden. Nun sollen die Übungen auf weniger heisse Stunden verlegt werden.
Der Vorfall ereignete sich während einer Übung in Isone im Tessin. «Am Sternlauf waren 129 Rekruten beteiligt, vier davon haben Anzeichen eines Hitzschlages beziehungsweise Dehydration gezeigt und wurden ins Spital gebracht.» Dies sagt Armeesprecher Stefan Hofer gegenüber «SRF».
Armee: Essen und trinken war vorhanden
Trotz Vorkehrungen wie bereitgestellten Nahrungsmitteln und Getränken sowie angeordneten Pausen konnte das Unglück nicht verhindert werden.

Einer der betroffenen Rekruten musste aufgrund seiner kritischen Situation vorübergehend sogar in ein künstliches Koma versetzt werden. «Wir sind in engem Kontakt mit den Rekruten und deren Angehörigen. Drei sind zurzeit noch im Spital, einer konnte bereits entlassen werden», so Hofer.
Es wird erwartet, dass die restlichen Rekruten in den nächsten Tagen das Spital verlassen können.
Übungen sollen in kühleren Stunden stattfinden
Die Ausbildung zum Grenadier ist eine der anspruchsvollsten innerhalb der Schweizer Armee. «Die Armee nimmt diesen Vorfall sehr ernst und wir werden das intern aufarbeiten», versichert Hofer.
Als Reaktion auf den Vorfall plant die Armee Änderungen: Zukünftige Übungen in Isone TI sollen vermehrt in den frühen Morgen- oder späten Abendstunden durchgeführt werden. Vier Tage nach dem Zwischenfall waren noch drei der betroffenen Rekruten im Spital, wie die Armee gegenüber «SRF» bestätigte.