Heimwehfluh-Bahn: Tödlicher Unfall wirft viele Fragen auf
Nach dem tödlichen Unfall auf der Rodelbahn Heimwehfluh in Interlaken BE wird Kritik laut: Warum blieb die Bahn trotz Mängeln geöffnet?

Am vergangenen Freitag kam es auf der Heimwehfluh-Bahn in Matten bei Interlaken BE zu einem tödlichen Arbeitsunfall. Ein 35-jähriger Mitarbeiter geriet während einer Testfahrt aus dem Rodel und verstarb noch vor Ort, wie die Kantonspolizei Bern meldete.
Laut «Berner Zeitung» wurde die Bahn unmittelbar nach dem Unfall weiterbetrieben, obwohl die genauen Umstände noch unklar waren. Erste technische Untersuchungen hätten laut Polizei keine gravierenden Mängel ergeben, die eine sofortige Schliessung gerechtfertigt hätten, so «Swissinfo».
Angehörige des Opfers und Anwohner reagierten mit Protesten gegen die Fortsetzung des Betriebs nach dem Unfall.
Unterhaltsarbeiten nicht geleistet?
Erst nach einer Sonderinspektion sei die Bahn vorübergehend geschlossen worden, um weitere Abklärungen zu ermöglichen. Laut «Tages-Anzeiger» habe die Untersuchung ergeben, dass notwendige Unterhaltsarbeiten nicht ausreichend durchgeführt wurden.

Die Betriebsbewilligung wurde daraufhin entzogen, bis die Mängel behoben sind. Die Ermittlungen werden von der Staatsanwaltschaft Oberland geführt.
Die Kantonspolizei Bern und das Interkantonale Konkordat für Seilbahnen und Skilifte (IKSS) prüfen die technischen Hintergründe, so die «Berner Zeitung».
Nicht der erste Todesfall auf Heimwehfluh-Bahn
Bereits 2010 gab es einen tödlichen Unfall auf der Heimwehfluh-Bahn. Damals wurde der Betreiber entlastet, da kein technischer Mangel festgestellt wurde, wie «Swissinfo» schreibt.
Nun bleibt die Heimwehfluh-Bahn bis zur Umsetzung notwendiger Unterhaltsarbeiten geschlossen. Die Wiedereröffnung ist erst nach Erfüllung aller Auflagen möglich, so die «Berner Zeitung».