Angehörige fordern Schliessung von Berner Rodelbahn

Bei einem Unfall auf der Rodelbahn Heimwehfluh ist ein 35-jähriger Mitarbeiter ums Leben gekommen. Die Angehörigen protestieren nun gegen die Bahn.

Rodelbahn
Die Heimwehfluh-Rodelbahn in Matten bei Interlaken. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • In der Region Interlaken hat sich in der vergangenen Woche ein tödlicher Unfall ereignet.
  • Ein 35-jähriger Mitarbeiter stürzte bei einer Testfahrt auf der Heimwehfluh-Rodelbahn.
  • Angehörige fordern nun die Schliessung der Anlage – der Betreiber lehnt dies ab.

Am Freitag ist es auf der Rodelbahn auf der Heimwehfluh zu einem tödlichen Unfall gekommen. Ein 35-jähriger Mitarbeiter ist auf der Anlage in Matten bei Interlaken verunglückt.

Nach Angaben der Kantonspolizei Bern geriet der Mann während einer Testfahrt aus dem Rodel. Zuvor war er dabei, die Schiene der Bahn zu putzen.

Angehörige protestieren gegen Heimwehfluhbahn

Es ist nicht das erste Mal, dass die Heimwehfluhbahn in die Schlagzeilen gerät. Bereits 2010 war eine Touristin tödlich verunfallt. Die Justiz kam damals zum Schluss, dass der Betreiber David Tschanz keine Schuld trägt.

Dennoch fordern Angehörige des 35-jährigen Mitarbeiters nun Konsequenzen, wie die «Berner Zeitung» berichtet. Sie haben für Montagabend eine Gedenkveranstaltung angesetzt. Diese soll auch ein «friedlicher Protest» gegen die Heimwehfluhbahn sein.

Die konkrete Forderung der Trauernden: Die Rodelbahn, die bereits am Samstag wieder in Betrieb ist, soll geschlossen werden.

Betreiber weist Forderung einer Schliessung zurück

Betreiber Tschanz kann derweil nicht viel Neues zum Unfallhergang sagen. Er gehe von einem Fahrfehler des eigentlich geübten Mitarbeiters aus, sagt er der «BZ».

Warst du schon einmal auf der Heimwehfluh-Bahn rodeln?

Eine Schliessung kommt für den 87-Jährigen nicht infrage. Man wolle jetzt gemeinsam mit den Behörden die genauen Umstände des Unfalls klären.

In einer Mitteilung sprach die Heimwehfluh bereits am Wochenende von einem «völlig unerwarteten» Unfall. Der Verlust des Kollegen treffe sie alle zutiefst, heisst es. Zudem seien ihre Gedanken bei seiner Familie, seinen Freunden und allen, die ihm nahestanden.

Ermittlungen gehen weiter

Nach dem tödlichen Unfall auf der Rodelbahn Heimwehfluh im Berner Oberland gehen die Ermittlungen weiter. Dazu gehören auch technische Untersuchungen durch das Interkantonale Konkordat für Seilbahnen und Skilifte (IKSS).

Das teilte die Kantonspolizei Bern am Dienstag auf Anfrage mit. Geleitet werden die Ermittlungen von der regionalen Staatsanwaltschaft Oberland. Das IKSS ist eine öffentlich-rechtliche Kontrollbehörde, die sich auch um die Sicherheit von Spezialanlagen wie Rodelbahnen kümmert.

Die Bahn in Matten bei Interlaken ist nach wie vor in Betrieb. Bei ersten technischen Untersuchungen nach dem Unfall seien keine gravierenden Mängel festgestellt worden, die eine unmittelbare Schliessung der Bahn erfordert hätten, schrieb die Polizei dazu auf Anfrage.

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