Der Berner Heimatschutz will einen teilweisen Abriss der Siedlung Meienegg im Westen der Stadt Bern verhindern. Die geplante Überbauung bedrohe einen der besterhaltenen Zeugen des sozialen Wohnungsbaus der Nachkriegszeit.
Die Siedlung Meienegg.
Die Siedlung Meienegg. (Symbolbild) - Twitter/@Bern_Stadt

Die Region Bern Mittelland des Berner Heimatschutz ruft die Stadt Bern dazu auf, das laufende Planungsverfahren zu stoppen und Massnahmen zum Erhalt des Baudenkmals Meienegg zu ergreifen. Ansonsten würden rechtliche Schritte eingeleitet, heisst es in einer Mitteilung vom Samstag.

Die Stadt Bern hatte im Mai die Eckwerte für einen Projektwettbewerb zur Verdichtung und teilweisen Neuüberbauung der 1949 errichteten Siedlung Meienegg im Stöckacker-Quartier festgelegt. Dabei entschied die Stadtregierung in einer Abwägung zwischen Innenentwicklung und Denkmalschutz, dass nur ein Viertel der Häuser erhalten bleiben soll.

Dagegen wehrt sich der Heimatschutz und weist darauf hin, dass die Siedlung voll vermietet und nicht baufällig sei. Dass die Meienegg schützenswert sei, habe die Eidgenössische Denkmalpflege in einem Gutachten von 2015 festgestellt. Weiter sei die Meienegg im Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz aufgeführt.

Der Schweizer Heimatschutz hat die Meienegg deshalb im August auf eine «Rote Liste» gesetzt, die auf gefährdete Objekte von nationaler Bedeutung und öffentlichem Interesse aufmerksam mache.

Die Familiensiedlung Meienegg gehört der Fambau Genossenschaft. Sie schloss 2016 mit der Stadt Bern eine Planungsvereinbarung hat. Die Eckwerte für den Projektwettbewerb legte der Gemeinderat auf der Basis einer städtebaulichen Studie fest. Nötig sein wird eine Überbauungsordnung. Mit einem Baubeginn wäre frühestens 2023 zu rechnen.

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