Hautfarbe wird bei Fahndungen doch wieder genannt
Nachdem die das Hautfarbe-Merkmal bei Fahndungen gestrichen wurde, rudert Beat Jans zurück.

Das Wichtigste in Kürze
- Die Hautfarbe darf als Merkmal bei Fahndungen wieder benutzt werden.
- Justizminister Beat Jans rudert zurück und spricht von einigen Anpassungen.
- Erst im September wurde verkündet, dass die Hautfarbe nicht mehr genannt werden darf.
Erst Anfang September gab das Bundesamt für Polizei (Fedpol) bekannt, bei Fahndungen die Hautfarbe einer gesuchten Person als Identifikationsmerkmal nicht mehr zu nennen. Diese Entscheidung sorgte rasch für viel Kritik.
Wie Justizminister Beat Jans nun mitteilt, wird das Merkmal der Hautfarbe wieder eingeführt – allerdings mit einigen Anpassungen.

Der Bundesrat erklärt: «Das Fedpol wird in Absprache mit den Kantonspolizeien eine Kategorisierung nach Hautfarbe im Ripol sicherstellen». Er fügte hinzu, dass dies auch als Gelegenheit zur Modernisierung der einzelnen Kategorien genutzt werden soll.
Jans betonte jedoch auch die geringe Nutzung des Hautfarben-Merkmals in der Praxis: «Die Auswertung der Ripol-Daten hat ergeben, dass aktuell weniger als 1 Prozent der Personenausschreibungen eine Angabe der Hautfarbe enthalten.»
Beat Jans: «Ziel ist, Effizienz und Effektivität zu verbessern»
Die Entscheidung zur Wiedereinführung des Merkmals folgte nach einer Konsultation mit den Kantonen Anfang November.
So wollte die Mehrheit der Kantonspolizeien an einer Erfassungsmöglichkeit der Hautfarbe festhalten. Aber auch Änderungen an den bestehenden Kategorien halten sie für notwendig.
Jans betont: «Das Ziel ist, die Präzision und damit die Qualität der erfassten Daten zu erhöhen und so die Effizienz und Effektivität der Fahndungen zu verbessern.»
Aus verschiedenen Lagern gab es nach der Abschaffung des Hautfarbe-Merkmals heftige Kritik.
Gegenüber Nau.ch sagte SVP-Nationalrat Mauro Tuena beispielsweise: «Natürlich muss dieser Entscheid rückgängig gemacht werden. Solche Übungen gefährden die Sicherheit.»
Und SVP-Nationalrätin Nina Fehr Düsel meinte: «Ich finde es erschreckend, dass wegen politischer Korrektheit die Sicherheit leidet.»








