Das Warenhaus Globus reagiert knallhart auf den Beizen-Lockdown. Dutzende Mitarbeiter des Gastro-Bereichs verlieren nun ihre Stelle.
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Eine Filiale von Globus in Lausanne. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Warenhaus-Kette Globus trennt sich von grossen Teilen seiner Gastronomie.
  • Laut Angaben von Globus fallen daher «unter 50» Stellen weg.
  • Für die betroffenen Mitarbeiter werden Sozialmassnahmen erarbeitet.

Die Corona-Krise trifft den Detailhandel brutal. Noch mehr leidet nur die seit Monaten und bis auf Weiteres geschlossene Gastronomie. Das bekommen nun die Gastro-Mitarbeiter des Warenhaus-Riesen Globus zu spüren.

An mehreren Standorten kam es am Donnerstag reihenweise zu Entlassungen. Das berichtet ein Betroffener gegenüber Nau.ch. Auf Anfrage bestätigt Globus-Sprecherin Franziska Gaemperle die Kündigungen.

Globus streicht eigene Gastronomie

Insgesamt würden «unter 50» Arbeitsplätze wegfallen. Grund dafür: Globus will nichts mehr direkt mit der Gastronomie zu tun haben. «Die Gastro- und Restaurationsbetriebe in den Globus Warenhäusern werden künftig von Drittpartnern betrieben», so Gaemperle. «Damit ist sichergestellt, dass das Lokalkolorit bewahrt wird und jede Globus-Filiale für sich ihre lokale Individualität bewahrt», so die Erklärung.

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Die Globus-Filliale am Löwenplatz in Zürich. Auch hier dürfte ein Restaurant betroffen sein. - Keystone

Ausgenommen seien die Gastro-Konzepte in der Delicatessa sowie einzelne Bars. Demnach wären mindestens acht Gastronomiebetriebe betroffen. Man setze alles daran, Entlassungen zu vermeiden und die betroffenen Mitarbeitenden an die neuen lokalen Betreiber zu vermitteln.

Sozialplan für Mitarbeitende

Für Mitarbeitende, die von den neuen Betreibern nicht übernommen werden, seien die Auswirkungen «weitestmöglich zu mildern». Aus diesem Grund habe Globus zusammen mit den Sozialpartnern Massnahmen erarbeitet.

«Die betroffenen Globus-Mitarbeitenden erhalten grösstmögliche Unterstützung. Entlassungen sollen möglichst vermieden werden.» Sollten Entlassungen unvermeidlich sein, «werden die Betroffenen im Rahmen des Gesamtarbeitsvertrags mit einem Sozialplan unterstützt», so Gaemperle.

Dieser sehe unter anderem frühzeitige Pensionierungen, verlängerte Kündigungsfristen, Austrittsentschädigungen sowie die aktive Unterstützung bei der Stellensuche vor. Diesbezügliche Gespräche mit den Sozialpartnern KV und Ghio seien im Gang.

Umstrukturierung hinterlässt Spuren

Sicher ist: Für die Betroffenen sind die Worte der Firma ein kleiner Trost. Globus befindet sich in einem Transformationsprozess. Seit die österreichische Signa-Gruppe die ehemalige Migros-Tochter übernommen hat, bleibt kein Stein auf dem anderen. So wurden etwa im Sommer die Fachgeschäfte verkauft.

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Der neue Investor der Globus-Kette: Der österreichische Inverstor René Benko mit Ehefrau Nathalie. - Keystone

Vermehrt kam es auch zu Schliessungen einzelner Filialen. Dabei wurden immer wieder Stellen abgebaut. Im Februar vergangenen Jahres war bekannt geworden, dass Globus vom österreichischen Investor René Benko und einem thailändischen Partner übernommen wird. Die neuen Besitzer verfolgen das Ziel, Globus zu einem Luxus-Warenhaus umzubauen.

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