Laut SEM-Chef Gattiker wird die Zahl der Asylgesuche im kommenden Jahr leicht ansteigen. Je nach Entwicklung der Pandemie seien auch 25'000 Gesuche möglich.
Der scheidende Staatssekretär für Migration, Mario Gattiker, rechnet im besten Fall mit einer leicht steigenden Zahl von Asylgesuchen im kommenden Jahr. Sollte die Corona-Pandemie abflauen, sei mit einem stärkeren Anstieg zu rechnen. (Archivbild)
Der scheidende Staatssekretär für Migration, Mario Gattiker, rechnet im besten Fall mit einer leicht steigenden Zahl von Asylgesuchen im kommenden Jahr. Sollte die Corona-Pandemie abflauen, sei mit einem stärkeren Anstieg zu rechnen. (Archivbild) - sda - KEYSTONE/PETER KLAUNZER

Das Wichtigste in Kürze

  • Sem-Chef Mario Gattiker rechnet für 2022 mit 15'000 Asylgesuchen – leicht mehr als 2021.
  • Entspanne sich die Corona-Lage, könnten es auch bis zu 25'000 sein.
  • Aktuell seien die Zahlen wegen der Corona-Massnahmen tief.
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Die Zahl der Asylgesuche in der Schweiz dürfte nach Ansicht des scheidenden Staatssekretärs für Migration, Mario Gattiker, im nächsten Jahr leicht auf rund 15'000 Anträge steigen. Im laufenden Jahr werden es rund 14'500 Gesuche sein.

Es gebe aber eine etwas höhere Wahrscheinlichkeit als 2021, dass ein Szenario mit bis zu 25'000 neuen Asylgesuchen eintrete. Dies sagte Gattiker in einem Interview mit dem «Blick». Wenn sich die Corona-Lage ab dem Frühling entschärfen sollte, bremse das Virus die Migration weniger stark als bis anhin.

Gattiker: Tiefe Migrationszahlen wegen Corona

Höhere Zahlen wären aber auch eine Folge davon, dass auf der zentralen Mittelmeerroute zwischen Nordafrika und Italien wieder mehr Menschen unterwegs seien. Schon im laufenden Jahr seien die Landungen von Flüchtlingen in Italien gestiegen. Hinzu kämen politische Instabilitäten in Ländern, weil die Pandemie die wirtschaftliche Not verschärft habe, allen voran in Afrika.

Mittelmeerroute
Für Flüchtlinge ist das Mittelmeer eine beliebte, aber sehr gefährliche, Route nach Europa (Symbolbild). - Keystone

Aktuell habe die Schweiz tiefe Asylzahlen. Das hänge mit der Corona-Pandemie und mit Massnahmen an der Schengen-Aussengrenze zusammen. Sie seien zudem das Ergebnis der Migrationspolitik.

Die Schweiz wolle jenen Flüchtlingen Schutz bieten, die ihn bräuchten, und unattraktiv sein für Migranten, die keine Asylgründe hätten. Die hohe Schutzquote zeige, dass dies gut gelinge.

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