Am Dienstag hat die Migros-Genossenschaft 150 Personen entlassen. Die Stimmung im Büro sei wie nach einem Flugzeugabsturz gewesen, erzählt eine Betroffene.
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Das Logo der Migros. (Symbolbild) - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Am Dienstag wurden in der Migros-Genossenschaft 150 Kündigungen verschickt.
  • Unter den Entlassenen sind auch Schwangere und junge Familienväter.
  • Die Mitarbeitenden seien fassungslos, die Stimmung fürchterlich, erzählen Betroffene.
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Lange wurde darüber geredet, nun ist es passiert: Die Migros-Genossenschaft hat am Dienstag 151 Menschen entlassen und 100 Verträge geändert. Entsprechend schlecht sei die Stimmung im Gebäude an der Zürcher Limmatstrasse gewesen, erzählt eine betroffene Person beim «Tages Anzeiger».

Die Glaswände der Besprechungsräume wurden mit Packpapier abgeklebt. Personen wurden dazu aufgefordert, ihre «Mails im Auge zu behalten». Diese drastischen Massnahmen haben tiefe Spuren hinterlassen: «Die Stimmung in den Büros ist fürchterlich», sagt eine weitere Entlassene.

Stimmung wie nach einem Flugzeugabsturz

Sie berichtet von weinenden Kolleginnen im Personalrestaurant und vergleicht die Situation mit den Folgen eines Flugzeugabsturzes: «Laufend sickerten mehr Namen durch.»

«Es herrscht vor allem Fassungslosigkeit über gewisse Einzelfälle», erzählt sie. Sogar junge Familienväter habe die Migros entlassen. Und: Mehreren Schwangeren wurde auf zwei Wochen nach ihrem Mutterschutz gekündigt. Nach 18 Wochen müssen die jungen Mütter wieder auf Jobsuche.

Migros Limmat
Migros-Standort am Limmatplatz in Zürich. Hier wurden am Dienstag 151 Mitarbeitende entlassen.
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Die Stimmung im Büro sei fürchterlich, erzählt eine betroffene Person. (Symbolbild)
Migros Gebäude
Was die Migros-Mitarbeitenden besonders fassungslos stimmen lässt: Zu den Entlassenen gehören auch Schwangere und junge Familienväter.

Durch den Personalabbau spart der Konzern schätzungsweise 30 Millionen Franken ein. Allerdings ist das nur ein Bruchteil dessen, was benötigt wird. Daher sind weitere Kürzungen geplant, unter anderem bei M-Electronics. Die Elektronikkette hat bereits Filialen geschlossen und plant nun, das Sortiment in 50 grösseren Supermarktfilialen zu verkleinern.

Die Mitarbeiter, die dadurch ihre Stelle verlieren, gehören zu den insgesamt 1500 Stellenabbauten in den nächsten Monaten. Das bestätigt Migros-Sprecher Marcel Schlatter gegenüber der Zeitung.

Hast du schon einmal etwas gestohlen?

Ausserdem plant die Migros M-Electronics, Hotelplan, SportX und Mibelle zu verkaufen. Dadurch hofft der Konzern wieder Marktanteile zurückzugewinnen und profitabler zu werden. Doch ob diese Strategie vollständig umgesetzt wird, ist noch ungewiss.

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