Die Piloten der Fluggesellschaft Swiss drohen mit Streik. Das sorgt bei Reisenden für grosse Unsicherheit. Experten rechnen mit wenig Alternativlösungen.
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Die Maschinen der Fluggesellschaft Swiss könnten bald allesamt am Boden bleiben. Nun zittern Schweizer Reisende um ihre Flüge. (Archivbild) - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Piloten der Swiss drohen mit einem Massenstreik, sollte kein neuer GAV zustande kommen.
  • Reisende reagieren verunsichert und erkunden sich über ihre geplanten Flüge.
  • Tourismus-Experte Jürg Stettler rechnet mit wenigen Flug-Alternativen.
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Gibt es zwischen der Fluggesellschaft Swiss und dem Piloten-Verband Aeropers keine Einigung zu Lohn und Arbeitsbedingungen, kommt es zum Streik. 93,7 Prozent der Swiss-Piloten haben sich dafür ausgesprochen. Am letzten Oktober-Wochenende könnten die Maschinen der Airline somit allesamt am Boden bleiben.

Eine Horrorvorstellung für all jene, die für diese Tage eine Flugreise gebucht haben. Entsprechend zittern Schweizer Touristen: Hotelplan erhält vermehrt Anfragen von Kunden, die sich über ihren gebuchten Flug erkundigen, wie Sprecherin Tanja Pöll auf Anfrage erklärt.

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Die Swiss kämpft nach der Massenentlassung während der Coronavirus-Pandemie mit fehlendem Personal.
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Nun wolle man mit Vollgas neue Leute einstellen.
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Die Piloten stimmen jetzt über einen Streik ab.

Hotelplan empfiehlt Kunden mit gebuchten Flügen abzuwarten, bis klar ist, ob es wirklich zu einem Streik kommt. Sollten Flüge durch die Fluggesellschaft Swiss wegen eines Streiks annulliert werden, käme es zur kostenlosen Umbuchung. Auch eine kostenfreie Annullation der Buchung wäre möglich.

«Wir würden es sehr bedauern, wenn es bei der Swiss zu einem Streik kommt. Wir hoffen, dass sich die Parteien noch finden werden», so Pöll.

Wenig Alternativen zu Fluggesellschaft Swiss

Tourismus-Experte Jürg Stettler geht hingegen nicht davon aus, dass Reisende ihre Ferien wegen möglicher Streiks gar abblasen. «Die Wahrscheinlichkeit, dass ich meine Ferienpläne als Reisender an einem Streik ausrichte, ist eher gering.»

So weit würden die Leute gar nicht denken, sagt der Dozent für Tourismuswirtschaft an der Hochschule Luzern. Dies vor allem auch deshalb, weil noch nichts fix entschieden sei.

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Jürg Stettler ist an der Hochschule Luzern Vizedirektor des Wirtschaftsdepartements und Leiter des Instituts für Tourismuswirtschaft. - zVg

Und dennoch: Einige wenige seien ängstlich und vorsichtig, diese würden nun alternative Flüge nehmen. «Doch auch nur dann, wenn es Alternativen bei den Fluggesellschaften gibt.» Diese dürften marginal sein, erläutert Stettler.

Haben Sie in nächster Zeit einen Flug bei der Swiss gebucht?

Streitpunkt zwischen der Swiss und Aeropers ist der Gesamtarbeitsvertrag GAV. Die Piloten fordern einen «zeitgemässen Gesamtarbeitsvertrag» – dies vor allem punkto Lohn und Arbeitspläne. Am Wochenende soll es nun zu einer neuen Verhandlungsrunde zwischen der Swiss und dem Pilotenverband kommen.

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