EU-Bürger wandern in die Schweiz ein, um zu arbeiten
Die Zuwanderung aus der EU ergänzt die einheimische Erwerbsbevölkerung und hilft, die demografische Alterung zu bremsen.

EU-Bürger kommen in erster Linie in die Schweiz, um zu arbeiten. Angesichts der demografischen Entwicklung mit der immer älter werdenden Bevölkerung müsse der Arbeitsmarkt offen bleiben. Dafür plädiert das Staatssekretariat für Wirtschaft.
Die stark wachsende Nachfrage in der Schweiz nach hochqualifizierten Arbeitskräften aus dem EU- und EFTA-Raum habe auch 2024 gedeckt werden können, hielt das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) in seinem Jahresbericht über die Personenfreizügigkeit fest.
Die Nettozuwanderung aus Europa in die ständige Schweizer Wohnbevölkerung betrug letztes Jahr 53'700 Personen, rund 10'000 weniger als 2023.
Schweizer Unternehmen rekrutieren im Ausland
Schweizer Unternehmen würden auch in der EU rekrutieren, um Arbeitskräfte im Gastgewerbe, im Baugewerbe und in der Industrie zu finden – für Bereiche, in denen die einheimischen Arbeitskräfte nicht mehr ausreichten, unterstrich das Seco in seinem am Dienstag veröffentlichten Bericht.
Generell erzielen EU-/EFTA-Bürger bei ähnlichen Merkmalen im Durchschnitt ähnliche Löhne wie Schweizerinnen und Schweizer. Ein höheres Risiko für tiefere Löhne bei Grenzgängern besteht gemäss dem Seco im Tessin.
Zuwanderung bremst Alterungsprozess
Die starke Zuwanderung in den Arbeitsmarkt in den letzten Jahren ging für die Schweizer Erwerbsbevölkerung mit einer dauerhaft niedrigen Arbeitslosenquote und einer höheren Erwerbsquote einher. Die Zuwanderung aus der EU ergänze also die einheimische Erwerbsbevölkerung und ersetze sie nicht, so das Seco.
Die Zuwanderung helfe auch, die demografische Alterung zu bremsen, könne sie aber trotzdem nicht aufhalten.
Das bestehende Abkommen über die Personenfreizügigkeit wird im Rahmen der Verhandlungen mit der EU angepasst. Der Bundesrat und die Sozialpartner haben sich auf Massnahmen geeinigt, um das Schweizer Lohnniveau zu schützen.