EU baut Bahnnetz aus – ohne die Schweiz
Neue Bahnverbindungen sollen die Reisezeiten zwischen den europäischen Städten verkürzen. Die Schweiz ist jedoch nicht Teil der Pläne der EU.

Das Wichtigste in Kürze
- Bis 2040 will die EU zwei Neubaustrecken umsetzen.
- Die EU-Kommission plant das Hochgeschwindigkeitsnetz jedoch ohne die Schweiz.
- Sie würden sich dafür einsetzen, nicht abgehängt zu werden, heisst es bei der SBB.
In Europa mit dem Zug ohne Umsteigen reisen: Das soll künftig möglich sein. Die SBB plant, eine Direktverbindung per Hochgeschwindigkeitszug zwischen der Schweiz und London. Dauern soll die Reise weniger als sechs Stunden.
Sie fokussierten sich vor allem auf Tagesverbindungen. Dies sagt Véronique Stephan, Leiterin Markt Personenverkehr bei der SBB, im «Echo der Zeit» von Radio SRF. Direktverbindungen seien für gewisse Kundinnen und Kunden relevant, weil dies angenehmer sei als umzusteigen.
Die SBB sieht den grenzüberschreitenden Verkehr laut der Sendung als Wachstumsmarkt. Ab April soll etwa neu auch ein Direktzug zwischen Basel und Malmö verkehren.
Weniger lange im Zug sitzen
Das Bundesamt für Verkehr (BAV) bestätigt, dabei zu sein, in alle Länder und andere Richtungen gute Verbindungen auszubauen.
Auch das umfassende Verkehrspaket der EU-Kommission sieht den Bau neuer Hochgeschwindigkeitsstrecken vor. Dadurch sollen die Passagiere zwischen den europäischen Städten von verkürzten Reisezeiten profitieren.
Bis 2040 will die EU zwei Neubaustrecken umsetzen.
EU involviert Schweiz nicht
Geplant ist eine Strecke von Warschau ins Baltikum und eine weitere von Paris über Madrid nach Lissabon.
Die zehnstündige Zugfahrt von Berlin nach Rom soll künftig nur noch sechs Stunden dauern. Von Paris nach Rom soll man zwei Stunden weniger lang im Zug sitzen.
Teilweise mehr als halbiert werden sollen die Reisezeiten im Südosten Europas und in Richtung Skandinavien.
Die Kommission der EU plant das Hochgeschwindigkeitsnetz jedoch ohne die Schweiz. Laut der Sendung spielt das Bahnland in den Plänen der EU keine Rolle.
Schweiz habe bereits investiert
Sie würden sich dafür einsetzen, nicht abgehängt zu werden, sagt Véronique Stephan. Sie heisst es aber auch gut, dass die EU mehr Bahninfrastruktur plane und investiere. Der Bund bestätigt, in die europäische Bahndiskussion nicht involviert gewesen zu sein.
Dies liegt laut BAV auch daran, dass die Schweiz in Vorleistung gegangen ist. So habe sie über eine Milliarde Franken für Strecken und Anschlüsse an das europäische Hochgeschwindigkeitsnetz ausgegeben. Dies war laut dem Bund in den letzten 30 Jahren der Fall. Als Beispiel erwähnt das BAV die Neat-Tunnel am Gotthard, Ceneri und Lötschberg.
Dabei geht es um Strecken wie zum Beispiel von Biel ins französische Belfort. Schweizer Gelder sind auch in den Ausbau der Strecke nach München geflossen.
Fahrplanwechsel bringt Direktverbindungen
Im Zuge des Fahrplanwechsels gibt es ab kommendem Wochenende bereits neue internationale Direktverbindungen.
Dazu zählen solche aus Chur nach Deutschland oder zusätzliche Verbindungen nach Mailand.

















