Eritreerin kritisiert Zürcher SVP vor Bezirksgericht Uster
Eine junge Eritreerin klagt die Zürcher SVP an, sie rassistisch herabgesetzt zu haben.

Eine 24-jährige Zürcherin aus Eritrea hat am Mittwoch beim Gerichtsprozess in Uster die Zürcher SVP für ihre Medienmitteilung harsch kritisiert. Seit dieser Wahlkampagne im Jahr 2019 werde sie rassistisch angegriffen. «Ich habe mich noch nie so unerwünscht in der Schweiz gefühlt wie damals, als ich diesen Text gesehen habe», sagte die medizinische Praxisassistentin bei der Befragung.
Sie reichte Anzeige gegen die SVP ein und tritt nun als Privatklägerin auf. «Wie kann man eine Bevölkerungsgruppe nur so herabsetzen?» Seit die SVP Hetze gegen Eritreer verbreitet habe, werde sie immer wieder auf ihre Herkunft angesprochen. «Kaum sage ich, dass ich aus Eritrea bin, geht es los.» Das sei heute ihr Alltag.
Rassismusvorwurf gegen ehemaligen Kantonalpräsidenten
Der ehemalige Zürcher SVP-Kantonalpräsident Patrick Walder ist wegen Rassismus angeklagt, weil die Partei Eritreer in einer Medienmitteilung als «nicht integrierbare Gewalttäter» bezeichnet hatte. Die Staatsanwaltschaft fordert eine bedingte Geldstrafe. Das Urteil dürfte noch heute eröffnet werden.