Entführung eines Mannes: Waadt eröffnet Strafuntersuchung
Nach der Entführung eines jungen Schweizers in Frankreich ermitteln nun die Behörden.

Nach der Entführung eines jungen Schweizers in Frankreich hat die Waadtländer Justiz eine Strafuntersuchung eingeleitet. Die Schweizer Behörden hatten sich bei der Befreiung des Mannes durch Spezialkräfte mit den französischen Strafverfolgern abgestimmt.
Ihren Angaben vom Freitagabend zufolge erfuhr die Waadtländer Kantonspolizei am 29. August aus anonymer Quelle von der Entführung des 22-jährigen im Kanton wohnhaften Mannes. Mit der Bundeskriminalpolizei und der französischen Polizei koordinierte Ermittlungen führten zum Aufenthaltsort des Opfers im französischen Valence.
Einsatz einer Eliteeinheit zur Befreiung
Eine Eliteeinheit der französischen Gendarmerie befreite den 22-Jährigen am Sonntag. Während seiner Geiselhaft wurde der junge Mann schwer misshandelt und erlitt Verletzungen, wie die Kantonspolizei weiter mitteilte. Im Zuge der Ermittlungen verhaftete die Gendarmerie in Frankreich sieben Verdächtige, darunter einen Minderjährigen von 17 Jahren.
Die Staatsanwaltschaft des Kantons Waadt eröffnete eine Untersuchung. Mit den Ermittlungen ist die Kriminalpolizei betraut, wobei sie mit der Gendarmerie in Grenoble (F) zusammenarbeitet. Gemäss einer französischen Quelle soll das Opfer über Kryptoguthaben verfügt haben und deshalb von den Entführern erpresst worden sein.
Verdächtige in Untersuchungshaft
Die sieben Verdächtigen wurden am Donnerstag einem Untersuchungsgericht vorgeführt und in Untersuchungshaft genommen. Sie müssen mit Anklagen wegen Entführung, Freiheitsberaubung und bewaffneter Erpressung in organisierter Form rechnen.
In den vergangenen Monaten gab es in Frankreich mehrere Entführungen und Entführungsversuche im Zusammenhang mit der Kryptowährungsszene.