Der Bahnhof Bern erfüllt die Anforderungen nicht mehr. Bis ins Jahr 2025 wird er deshalb ausgebaut. Nau besichtigt die Grossbaustelle an Bern's Knotenpunkt.
Eine Milliarde für den neuen Bahnhof Bern. - Nau
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Das Wichtigste in Kürze

  • Bern hat nach Zürich den zweitgrössten Bahnhof der Schweiz.
  • Während acht Jahren wird der Bahnhof Bern ausgebaut.

Letzten Oktober erfolgte auf der Grossen Schanze der Spatenstich zum Projekt «Zukunft Bahnhof Bern». Während acht Jahren wird der zweitgrösste Bahnhof der Schweiz nun ausgebaut. Das Ziel: Mehr Platz und mehr Kapazität.

Neuer RBS-Bahnhof

Der bestehende Bahnhof des Regional-Verkehrs Bern-Solothurn (RBS) wurde 1965 beispielsweise für 16'000 tägliche Fahrgäste konzipiert. Heute benützen ihn täglich 60'000 Fahrgäste. Der Neubau des RBS-Bahnhofes - unter den SBB-Gleisen - soll den heutigen Anforderungen wieder gerecht werden.

Für den RBS ist es das grösste Bauprojekt in ihrer Geschichte. Die Logistik ist eine wahre Herausforderung: «Wir bauen mitten in Bern, unter bestehende SBB-Gleise», sagt Adrian Wildbolz, Gesamtprojektleiter RBS. Um den neuen Bahnhof überhaupt bauen zu können, müsse man jetzt zuerst eine «Baustelle zur Baustelle» erstellen.

Bereits diese in nicht ganz einfach: «Rein platzmässig haben wir ungefähr Platz für drei Badetücher», schmunzelt Wildbolz, der ob all der Schwierigkeiten den Mut aber keinesfalls verloren hat. Wegen den engen Verhältnissen musste eine andere Lösung her: «Wir schaffen uns mehr Platz, indem wir in die Höhe bauen. Eine riesige Stahlkonstruktion soll uns helfen.»

Erhöhte Perrons im Fernverkehr

Auch im Bereich Fernverkehr passiert bis 2025 einiges: Die SBB erstellt eine zusätzliche Personenunterführung mit zwei neuen Zugängen zum Bahnhof. Pendlerinnen und Pendler erhalten so mehr Platz und profitieren von kürzeren Wegen.

Die Perrons sollen alle so erhöht werden, dass ein ebenerdiger Einstieg in die Züge möglich ist. Damit der normale Betrieb während der Bauphase aufrecht erhalten werden kann, wird das Perron zwischen den Gleisen 9 und 10 auf 690 Meter verlängert, quasi als Ausweichperron.

Auf dem Bild sieht man die geplante Perrsonverlängerung zwischen den Gleisen 9 und 10 beim Bahnhof Bern.
Auf dem Bild sieht man die geplante Perrsonverlängerung zwischen den Gleisen 9 und 10 beim Bahnhof Bern. - Nau

Stadt Bern gefordert

Die Ausbauarbeiten am Bahnhof bedeuten, dass sich die Pendlerströme rund um den Bahnhof verändern werden. Besonders im Bereich Bubenberg, wo es einen neuen direkten Zugang zum Bahnhof geben wird.

Die Stadt Bern plant deshalb, unter dem Bubenbergplatz eine Unterführung zu bauen. Das Projekt wird jetzt ausgearbeitet, später gibt es eine öffentliche Mitwirkung zum Projekt und im Jahr 2020 auch noch eine Volksabstimmung zum Kredit. Simon Bühler von der Stadt Bern sagt: «Wir setzen alles daran, dass Bern Ja zum Projekt sagen wird. Wenn der neue Bahnhof 2025 fertig ist, wollen auch wir bereit für die Fahrgäste sein.»

Bubenberg
Ob das Denkmal von Adrian von Bubenberg seinen bisherigen Platz behalten kann, ist noch nicht sicher. (Archivbild) - Nau

Die Gesamtkosten vom Projekt «Zukunft Bahnhof Bern» belaufen sich auf über eine Milliarde Franken: 614 Millionen für den neuen RBS-Bahnhof, 360 Millionen für die neue Unterführung sowie andere bauliche Anpassungen der SBB und 93 Millionen Franken für die flankierenden Massnahmen der Stadt Bern.

Gesamtprogrammleiter Benno Nussberger im Interview.
Gesamtprojektleiter RBS Adrian Wildbolz im Interview.
Gesamtprojektleiter Stadt Bern Simon Bühler im Interview.
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