Eckerle: Spitäler dürften wieder an Kapazitätsgrenze stossen

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Genève,

Die Genfer Virologin Isabelle Eckerle rechnet damit, dass die Schweizer Spitäler bald an ihre Grenzen stossen werden. Die Politik müsse nun reagieren.

Die Virologin Isabella Eckerle, die das Zentrum für Viruserkrankungen am Universitätsspital Genf leitet, fordert rasche nationale Massnahmen zur Bekämpfung des Coronavirus. (Archivbild)
Die Virologin Isabella Eckerle, die das Zentrum für Viruserkrankungen am Universitätsspital Genf leitet, fordert rasche nationale Massnahmen zur Bekämpfung des Coronavirus. (Archivbild) - sda - KEYSTONE/ANTHONY ANEX

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Schweizer Spitäler könnten wegen Corona bald wieder an ihre Grenzen stossen.
  • Es gelte nun vermeidbare Kontakte zu verringern, findet die Genfer Virologin Eckerle.
  • Und je länger die Politik zuwarten, desto schwieriger und teurer werde es.

Die Genfer Virologin Isabelle Eckerle rechnet damit, dass die Spitäler in der Schweiz rasch wieder an ihre Kapazitätsgrenzen stossen. Dies angesichts der massiv steigenden Corona-Fallzahlen. Die Spitäler dürften die Auswirkungen der Zunahme erst mit Verzögerung spüren.

Das Labor am Unviversitätsspital Genf arbeite beinahe wieder rund um die Uhr. So erklärt Eckerle in einem Interview mit der «Neuen Zürcher Zeitung».

Noch verfüge das Spital über genügend Testmaterial. Aber der Bedarf sei weltweit hoch. Bald könne das Spital vielleicht nicht mehr alle testen, die getestet werden sollten.

Vermeidbaren Kontakte verringern

Auch das Contact Tracing stosse an gewissen Orten an seine Grenzen. Das sei bedenklich. Es brauche jetzt zusätzliche Massnahmen. Sie habe überhaupt kein Verständnis dafür, das derzeit immer noch über den Nutzen von Masken diskutiert werden müsse.

Es sei bekannt, dass Masken einen wichtigen Beitrag zur Eindämmung leisten könnten.

Coronavirus - Schweiz
Ein neues orangefarbenes BAG-Plakat mit Verhaltensregeln im Umgang mit dem Coronavirus steht auf dem Bundesplatz. - dpa

Es gehe darum, alle vermeidbaren Kontakte zu verringern. Konkret heisse das: Home-Office, keine grossen Veranstaltungen, keine grossen Feiern im privaten Bereich. Und wenn man sich mit Freunden dennoch treffen wolle, dann lieber im Freien bei einem Spaziergang. Das sei besser, als im Café zu sitzen.

Sitzungen im Büro sollten kurz gehalten werden. Und die Räume seien regelmässig zu lüften. Es brauche behördlich verordnete Massnahmen ebenso wie die vielen kleinen Dinge, die jeder Einzelne selbst beitragen könne. Bund und Kantone sollen es zum Beispiel ermöglichen, dass sich Personen rasch testen lassen könnten.

«Je länger wir zuwarten, desto schwieriger und teurer wird es»

Auch für das Contact Tracing brauche es genügend Kapazitäten für höhere Fallzahlen in einigen Wochen. Nur die Farbe der Plakate von Blau auf Orange zu wechseln, sei viel zu abstrakt. Die Politik müsse jetzt Massnahmen ergreifen, auch wenn es unpopulär erscheine. «Je länger wir zuwarten, desto schwieriger und teurer wird es», sagte Eckerle.

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