Flamme an Berner Tanke: «Dachte, das Ding fliegt gleich in die Luft»
Eine riesige Flamme sorgt an einer Tankstelle im Liebefeld BE für einen gefürchigen Anblick – und auch Explosionsgefahr? Ein Experte bringt Licht ins Dunkel.

Das Wichtigste in Kürze
- Ein Ständer, aus welchem eine Stichflamme herauskommt, steht neben einer Tankstelle.
- Ein gefürchiges Bild für einen BärnerBär-Leser: «Ich dachte, das Ding fliegt in die Luft.»
- Ein Experte klärt auf, was es mit der Stichflamme im Liebefeld BE auf sich hat.
«Ich musste zweimal hinschauen», schildert BärnerBär-Leser Luca W.*, als er kürzlich mit dem Bus an der Tamoil-Tankstelle im Berner Liebefeld-Quartier vorbeifährt.
Was er sieht: Ein Ständer, aus welchem eine riesige Stichflamme herauskommt – direkt neben der Tankstelle. Darum herum stehen zahlreiche «Explosionsgefahr»-Warnschilder. Es ist ein gefürchiger Anblick.
«Vielleicht habe ich zu viele Actionfilme gesehen. Aber Tankstelle, Benzin und Feuer – ich dachte sofort, das Ding fliegt gleich in die Luft», sagt Luca W.* mit einem mulmigen Gefühl.

«An der Tankstelle werden die zehnjährigen Tankrevisionen mit Innenreinigung durchgeführt», gibt Nino Schnüriger auf BärnerBär-Anfrage Entwarnung. Er muss es wissen.
Schnüriger ist Bereichsleiter Tanksicherheit bei der Firma NeoVac AG. Das Unternehmen aus der Energy-Branche führt unter anderem Arbeiten an Tankanlagen durch – auch an der Tankstelle im Berner Liebefeld.
«Die Einrichtung, aus der die Flamme kommt, nennen wir im Fachjargon Tarei-Brenner», führt Schnüriger weiter aus. «Dieser dient zur Verbrennung der Benzingase, die im Benzintank verbleiben, wenn das Medium abgepumpt ist.»
Erst wenn der Tank gasfrei ist, könne dieser betreten und die Arbeiten durchgeführt werden.
Es gilt höchste Vorsicht
Bei solchen Revisionsarbeiten, wie an der Liebefelder Tamoil-Tankstelle, handle es sich um Routinearbeiten. «Unsere Tankrevisions-Equipe erledigt solche Arbeiten wöchentlich», so Schnüriger.
Komplett bedenkenlos ist die ganze Sache aber nicht. «Bei jeder Benzinanlage gilt höchste Vorsicht, da es sich um ein explosives Medium handelt», sagt Schnüriger. «Daher müssen die Sicherheitsbestimmungen immer und ausnahmslos eingehalten werden.»
Diese umfassen unter anderem klare Vorgaben, wo der Tarei-Brenner stehen muss, sodass es zu keiner Explosion kommen kann.
Auch Warnschilder mit den Hinweisen «Tankrevision» und «Explosionsgefahr» müssten die Gefahrenzone kennzeichnen. An hoch frequentierten Orten würden zudem Absperrgitter und -bänder eingesetzt.
*Name der Redaktion bekannt