Flamme an Berner Tanke: «Dachte, das Ding fliegt gleich in die Luft»

Yannick Zimmermann
Yannick Zimmermann

Bern,

Eine riesige Flamme sorgt an einer Tankstelle im Liebefeld BE für einen gefürchigen Anblick – und auch Explosionsgefahr? Ein Experte bringt Licht ins Dunkel.

Tankstelle Liebefeld
Explosionsgefahr? An der Tamoil-Tankstelle im Berner Liebefeld-Quartier ist eine riesige Stichflamme zu sehen. - BärnerBär-Leserreporter

Das Wichtigste in Kürze

  • Ein Ständer, aus welchem eine Stichflamme herauskommt, steht neben einer Tankstelle.
  • Ein gefürchiges Bild für einen BärnerBär-Leser: «Ich dachte, das Ding fliegt in die Luft.»
  • Ein Experte klärt auf, was es mit der Stichflamme im Liebefeld BE auf sich hat.

«Ich musste zweimal hinschauen», schildert BärnerBär-Leser Luca W.*, als er kürzlich mit dem Bus an der Tamoil-Tankstelle im Berner Liebefeld-Quartier vorbeifährt.

Was er sieht: Ein Ständer, aus welchem eine riesige Stichflamme herauskommt – direkt neben der Tankstelle. Darum herum stehen zahlreiche «Explosionsgefahr»-Warnschilder. Es ist ein gefürchiger Anblick.

«Vielleicht habe ich zu viele Actionfilme gesehen. Aber Tankstelle, Benzin und Feuer – ich dachte sofort, das Ding fliegt gleich in die Luft», sagt Luca W.* mit einem mulmigen Gefühl.

Tankstelle Liebefeld
Bei der Einrichtung, aus der die Flamme kommt, handle es sich um einen Tarei-Brenner. Dieser diene zur Verbrennung der Benzingase, die im Benzintank verbleiben, wenn das Medium abgepumpt ist - BärnerBär-Leserreporter

«An der Tankstelle werden die zehnjährigen Tankrevisionen mit Innenreinigung durchgeführt», gibt Nino Schnüriger auf BärnerBär-Anfrage Entwarnung. Er muss es wissen.

Schnüriger ist Bereichsleiter Tanksicherheit bei der Firma NeoVac AG. Das Unternehmen aus der Energy-Branche führt unter anderem Arbeiten an Tankanlagen durch – auch an der Tankstelle im Berner Liebefeld.

«Die Einrichtung, aus der die Flamme kommt, nennen wir im Fachjargon Tarei-Brenner», führt Schnüriger weiter aus. «Dieser dient zur Verbrennung der Benzingase, die im Benzintank verbleiben, wenn das Medium abgepumpt ist.»

Erst wenn der Tank gasfrei ist, könne dieser betreten und die Arbeiten durchgeführt werden.

Es gilt höchste Vorsicht

Bei solchen Revisionsarbeiten, wie an der Liebefelder Tamoil-Tankstelle, handle es sich um Routinearbeiten. «Unsere Tankrevisions-Equipe erledigt solche Arbeiten wöchentlich», so Schnüriger.

Hast du an einer Tankstelle auch schon einmal solche Tankrevisionen beobachtet?

Komplett bedenkenlos ist die ganze Sache aber nicht. «Bei jeder Benzinanlage gilt höchste Vorsicht, da es sich um ein explosives Medium handelt», sagt Schnüriger. «Daher müssen die Sicherheitsbestimmungen immer und ausnahmslos eingehalten werden.»

Diese umfassen unter anderem klare Vorgaben, wo der Tarei-Brenner stehen muss, sodass es zu keiner Explosion kommen kann.

Auch Warnschilder mit den Hinweisen «Tankrevision» und «Explosionsgefahr» müssten die Gefahrenzone kennzeichnen. An hoch frequentierten Orten würden zudem Absperrgitter und -bänder eingesetzt.

*Name der Redaktion bekannt

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Kommentare

User #5298 (nicht angemeldet)

Uii Nau wieder einmal in Panik

User #5658 (nicht angemeldet)

Die machen dort Tankrevision, dort werden die Benzin Tänke Gereinigt, habe ich auch eine Zeit lang gemacht, ist schon nicht ganz so Ungefährlich für den der im Tank unten Arbeiten muss, da muss man mit einer Spezial Frischluft Maske Arbeiten im Tank unten, und Spezial Kleidung inkl. Stiefel etc. es darf nur mit Spezial Werkzeug Gearbeitet werden im Tank innern, die kleinen Funken erzeugen. Und es müssen immer zwei Leute zusammen sein bei dieser Arbeit.

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