Das Hilfswerk Caritas sorgt sich wegen der steigenden Lebenskosten in der Schweiz. Diese träfen Haushalte mit tiefem Einkommen tief ins Mark. Nun sei die Politik gefordert, um die gestiegenen Kosten abzufedern. Dabei sei rasches Handeln angezeigt.
migros caritas
Das Caritas-Logo gesehen an der Fensterscheibe des Caritas-Markts in Zürich. Manche können sich nun einige Produkte, die sie bisher in der Migros, Coop oder Denner gekauft haben, nicht mehr - keystone

Caritas fordert namentlich Direkthilfen für Menschen in Notlagen und ruft den Bundesrat und die Kantone auf, sich gemeinsam mit den relevanten Verbänden und Organisationen zügig auf die Krise vorzubereiten, wie es in einer Mitteilung vom Donnerstag hiess.

Einfache und zielgerichtete Unterstützungsmassnahmen für Menschen an der Armutsgrenze müssten rasch etabliert werden, denn das Schweizer System der Sozialen Sicherheit sei langsam, oft wirkten sich Anpassungen wie etwa bei der Prämienverbilligung erst Monate später im Portemonnaie aus.

Laut Caritas bleiben der Politik nur gut drei Monate Zeit, bis im neuen Jahr die Kosten bei den Strompreisen und den Krankenkassenprämien steigen. Umso dringlicher seien jetzt Massnahmen wie etwa die Erhöhung der Prämienverbilligungen, ein angemessener Teuerungsausgleich nicht nur bei den Löhnen, sondern auch bei der AHV, den Ergänzungsleistungen und der Sozialhilfe sowie weitere finanzielle Entlastungsmassnahmen für Familien mit tiefen Einkommen.

Bereits heute ist jede siebte Person in der Schweiz von Armut betroffen oder bedroht, weil sie nur knapp über der Armutsgrenze lebt. Schon Mehrkosten von 50 oder 100 Franken im Monat wirken sich laut dem Hilfswerk auf Menschen an der Armutsgrenze im Alltag drastisch aus: Sie müssen diese zusätzlichen Ausgaben irgendwo einsparen. Armutsgefährdeten werde nichts anderes übrigbleiben, als zum Beispiel auf Arztbesuche zu verzichten oder beim Essen noch mehr zu sparen.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

TeuerungsausgleichBundesratFrankenArmutAHVCaritas