Es gibt hierzulande zehn einheimische Arten von Singzikaden. Acht sind gefährdet, wie aus der ersten Roten Liste zu dieser Insektengruppe hervorgeht. Mehr bedrohte Arten finde man nur bei Reptilien, Armleuchteralgen und Zehnfusskrebsen, schreibt das Bundesamt für Umwelt (Bafu).
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Die Zikaden der Gattung Brut X kommen nur alle 17 Jahre ans Tageslicht. - sda - KEYSTONE/AP/RON EDMONDS
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Singzikaden brauchen trockene und gut besonnte Lebensräume auf landwirtschaftlichen Flächen und im Wald.

Doch Überdüngung, hohe Viehbestände sowie Bewässerung führen dazu, dass die Lebensräume an Qualität einbüssen - und Singzikaden verdrängt werden. Auch die Verwaldung von Trockenwiesen und -weiden stellen ein Problem für die lauten Insekten dar.

Die 2021 veröffentlichte Rote Liste zu den Singzikaden ist die 17. zu Insektengruppen in der Schweiz.

Zudem wurden drei Rote Listen in diesem und im vergangenen Jahr aktualisiert: Der Gefährdungsstatus von Libellen, Säugetieren und Vögeln wurde neu erfasst.

Demnach ist das Aussterberisiko für Libellenarten in den vergangenen zwanzig Jahren kleiner geworden ist - dennoch sind nach wie vor 36 Prozent der Arten als gefährdet eingestuft.

Von den 55 bewerteten einheimischen Säugetierarten befinden sich 19 (35 Prozent) auf der Roten Liste. Arten, die auf eine durchlässige Landschaft oder auf gut vernetzte Lebensräume angewiesen sind, sowie Arten, die an Gewässer oder Feuchtgebiete leben, sind demnach am meisten bedroht.

Aber es gibt auch gute Nachrichten, beispielsweise für den Biber: 1994 galt er noch als vom Aussterben bedroht, heute ist das im Wasser und an Land lebende Tier nicht mehr gefährdet. Tatsächlich hat sich der Bestand inzwischen fast verzehnfacht.

Bei den Vögeln stehen 40 Prozent der gut 200 Arten in der Schweiz auf der Liste der bedrohten Arten. Besonders schwer haben es demnach Vögel in Feuchtbiotopen und im Kulturland. Neu in der Liste taucht die Wachtel auf, die nun als verletzlich eingestuft wird. Erholen konnten sich dagegen etwa Dohle, Weissstorch und Kiebitz.

Die Schweiz beherbergt 56'000 verschiedene Arten von Pflanzen, Tieren und Pilzen. Für zwanzig Prozent wurde in der Schweiz durch teilweise aufwändige Feldarbeiten der Gefährdungsstatus bestimmt. Alle zehn bis fünfzehn Jahre werden die Roten Listen aktualisiert.

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