Irland ist das erste Land, das verpflichtende Warnhinweise auf alkoholischen Getränken einführt. Trotz vieler Vorteile verzichtet man hierzulande aber darauf.
Alkohol
Irland ist weltweit das erste Land, das per Gesetz verpflichtende Warnhinweise auf alkoholischen Getränken einführt. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Ab 2026 sind sämtliche Alkoholgetränke in Irland mit einem Warnhinweis versehen.
  • Auch hierzulande sieht man darin viele Vorteile, verzichtet aber auf die Umsetzung.
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«Rauchen kann tödlich sein», «Rauchen fügt Ihnen und den Menschen in Ihrer Umgebung erheblichen Schaden zu»: Solche und viele ähnliche Sätze zieren Zigarettenpackungen schon seit geraumer Zeit.

Neu sollen sie aber auch auf alkoholischen Getränken stehen. Weil Alkohol nämlich ebenso schädlich für den menschlichen Körper sein kann, hat Irland ein neues Gesetz verabschiedet. Dieses schreibt vor, dass ab 2026 alle alkoholischen Produkte mit einem Warnhinweis versehen werden müssen.

Warnhinweis Zigaretten
Seit dem 1. Januar 2010 müssen in der Schweiz alle gerauchten Tabakprodukte mit Bildwarn- hinweisen auf der Rückseite versehen sein.
Alkohol
Der Inselstaat Irland führt genau solche Warnhinweise ab 2026 auch auf sämtlichen alkoholischen Getränken ein.
Alkohol am Steuer
Die Hinweise sollen das Bewusstsein für die Risiken des Alkoholkonsums erhöhen.

Der Inselstaat gilt damit als Vorreiter. Denn nirgendwo auf der Welt gibt es ähnlich strenge Vorschriften für Alkoholprodukte wie in Irland, nicht einmal in der Schweiz.

Wie das Bundesamt für Gesundheit aber auf Anfrage von Nau.ch erklärt, «verfolgt man die Diskussionen auf internationaler Ebene». Schliesslich, so heisst es weiter, können Warnhinweise das Bewusstsein für die Risiken des Alkoholkonsums erhöhen.

Schweiz sieht Vorteile, wartet aber ab

Das bestätigt auch Sucht Schweiz, eine Stiftung mit dem Ziel, Probleme im Zusammenhang mit dem Konsum psychoaktiver Substanzen zu verhindern. «Hinweise zu den Risiken auf Alkoholflaschen können dazu beitragen, dass Konsumierende sich gesundheitsbewusster entscheiden können», erklärt Mediensprecherin Monique Portner-Helfer. «Gerade das Krebsrisiko ist in der Bevölkerung noch wenig bekannt.»

Trinken Sie Alkohol?

Ausserdem hätten Verbraucher ein Recht darauf, mehr über die Zusammensetzung alkoholischer Getränke und die damit verbundenen Risiken zu erfahren. Nur so könnten sie ihren Konsumentscheid auch eigenverantwortlich treffen, so Portner-Helfer weiter.

Spital
Alkoholkonsum kann schwerwiegende Folgen für den menschlichen Körper haben. - dpa

Gleichwohl gibt es in der Schweiz keine solchen Warnhinweise. Doch warum? «Alkoholprävention umfasst immer eine breite Palette von Massnahmen», so Mediensprecherin Céline Reymond. In der Schweiz seien deshalb aktuell keine Massnahmen vorgesehen.

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